Social Commerce: Welche Plattform passt zu meinem Shop?

Veröffentlicht: 24.02.2025
imgAktualisierung: 24.02.2025
Geschrieben von: Gastautor
Lesezeit: ca. 5 Min.
24.02.2025
img 24.02.2025
ca. 5 Min.
Display zeigt verschiedene Social Media Apps
Primakov / Depositphotos.com
Mit dem baldigen Start von TikTok Shop wird Social Commerce immer wichtiger. Doch wie finden Shops die richtige Plattform für den Start?


Social Media hat sich zu einem der wichtigsten Vertriebskanäle im E-Commerce entwickelt. Laut dem Europäischen E-Commerce Report von Mollie nutzen 32 Prozent der Verbraucher:innen Instagram, um Produkte zu entdecken und zu kaufen, während Facebook mit 38 Prozent weiterhin die beliebteste Plattform bleibt. TikTok wächst rasant und wird bereits von 14 Prozent der Konsument:innen als Shopping-Plattform genutzt. Doch welche Plattform ist die richtige für welchen Shop? Die Antwort hängt von Zielgruppe, Produktangebot und Verkaufsstrategie ab.  

Instagram: Visuelle Produkte im Fokus  

Instagram ist die ideale Plattform für Händler:innen, deren Produkte sich visuell ansprechend präsentieren lassen – etwa Mode, Accessoires oder Interior-Design-Produkte. Die Plattform spricht besonders jüngere Zielgruppen wie Millennials und die Gen-Z an, die Wert auf Ästhetik und inspirierende Inhalte legen. Mit Funktionen wie dem Instagram-Shop können Kund:innen direkt in der App stöbern und einkaufen, ohne die Plattform verlassen zu müssen. Hochwertige Bilder und kreative Storys fördern spontane Käufe und bieten Marken die Möglichkeit, ihre Produkte in einem Lifestyle-Kontext zu präsentieren. Besonders visuelle Artikel wie Kleidung, Schmuck oder Lifestyle-Produkte profitieren von der Ästhetik dieser Plattform.  

Ein reibungsloser Checkout-Prozess ist dabei unverzichtbar, da er die Customer Journey abrundet und Kaufabbrüche minimiert. One-Click-Payments bieten hier eine ideale Lösung, da sie den Kaufprozess beschleunigen und die Gefahr eines Kaufabbruchs reduzieren. Händler:innen sollten zudem gezielt Instagram-Tools wie personalisierte Hashtags und Targeting-Funktionen oder die Zusammenarbeit mit Influencern nutzen, um ihre Zielgruppe präzise anzusprechen.

Facebook: Breite Zielgruppen erreichen  

Facebook bleibt die führende Plattform für Social Commerce in Deutschland und eignet sich besonders gut für Händler:innen mit einer breiten Produktpalette – von Elektronik bis hin zu Haushaltswaren. Die Plattform bietet Zugang zu einer breiten Zielgruppe, insbesondere bei Altersgruppen ab 30 Jahren, die Wert auf Community-Funktionen legen. Facebook-Gruppen ermöglichen es Marken nicht nur, eine treue Kundschaft aufzubauen und direkt mit ihr zu interagieren, sondern auch gezielt und proaktiv Feedback von Kund:innen einzuholen. 

Diese Rückmeldungen können genutzt werden, um Produkte oder Dienstleistungen weiterzuentwickeln und die Kundenbindung zu stärken. Gleichzeitig bieten gezielte Werbekampagnen eine effektive Möglichkeit, neue Kund:innen zu gewinnen.

Für Händler:innen mit vielseitigen Angeboten bietet Facebook eine ideale Kombination aus Reichweite und Kundenbindung. Ein transparenter Checkout-Prozess mit klaren Kostenangaben ist dabei entscheidend, um Kaufabbrüche zu minimieren und das Vertrauen der Kund:innen zu stärken.

TikTok: Kreativität zahlt sich aus  

TikTok ist die Plattform der Stunde – besonders für kreative Kampagnen und spontane Käufe. Marken mit einer jungen Zielgruppe können hier durch originelle Inhalte und Live-Shopping-Events punkten. Die Plattform eignet sich hervorragend für trendige Artikel wie Gadgets, Beauty-Produkte oder Fitnessartikel, da sie stark auf Authentizität und Interaktion setzt.  

Unternehmen können durch kreative Inhalte wie Challenges oder Trends eine starke Verbindung zu ihrer Zielgruppe aufbauen und gleichzeitig ihre Reichweite massiv erhöhen. Live-Shopping-Events bieten zudem eine großartige Gelegenheit, Produkte in Echtzeit vorzustellen und direkt Verkäufe zu generieren. Für den Erfolg auf TikTok ist ein mobilfreundlicher Checkout-Prozess entscheidend, da die meisten Nutzer:innen über ihre Smartphones einkaufen.

YouTube: Langfristige Kundenbindung durch Storytelling

YouTube ist eine Plattform, die sich besonders für Händler:innen eignet, die mit ausführlichem Storytelling und detaillierten Produktpräsentationen punkten möchten. Im Gegensatz zu den schnelllebigen Formaten von Instagram oder TikTok bietet YouTube Raum für längere Inhalte wie Tutorials, Unboxings oder Erfahrungsberichte. Diese Formate sind ideal, um komplexere Produkte wie Elektronik, Möbel oder technische Geräte ausführlich vorzustellen und Vertrauen bei potenziellen Kund:innen aufzubauen.

Die Plattform spricht ein breites Publikum an und eignet sich besonders gut für Unternehmen, die ihre Marke langfristig positionieren möchten. Durch gezielte Suchmaschinenoptimierung (SEO) können Videos zudem eine hohe Reichweite erzielen und auch langfristig neue Kund:innen ansprechen.

YouTube bietet eine Plattform, um Expertise in einem bestimmten Bereich durch Inhalte wie How-To-Videos oder Behind-the-Scenes-Einblicke zu präsentieren. Diese Formate ermöglichen es, komplexe Informationen verständlich und ansprechend zu vermitteln, während gleichzeitig Vertrauen bei potenziellen Kund:innen aufgebaut wird. Die direkte Verlinkung des Onlineshops in der Videobeschreibung schafft einen nahtlosen Übergang zum Checkout-Prozess und erleichtert es Interessierten, den Kauf direkt abzuschließen. Weniger Klicks im Kaufprozess reduzieren die Wahrscheinlichkeit von Kaufabbrüchen und verbessern das Einkaufserlebnis nachhaltig.

Der Schlüssel zum Erfolg: der Checkout-Prozess

Ein reibungsloser Checkout-Prozess ist entscheidend, um Warenkorbabbrüche zu minimieren und die Conversion-Rate zu steigern. Laut dem Europäischen E-Commerce Report von Mollie brechen fast 70 Prozent der Kund:innen ihren Einkauf ab – häufig aufgrund unerwarteter Zusatzkosten, komplizierter Formulare oder fehlender Zahlungsmethoden.

Transparenz ist dabei essenziell: Alle Kosten, wie Versandgebühren oder Steuern, sollten frühzeitig angezeigt werden, um böse Überraschungen für die Käufer:innen zu vermeiden. Ebenso wichtig ist ein einfacher und intuitiver Checkout-Prozess. Lange Formulare oder unnötige Schritte schrecken Käufer:innen ab, besonders bei mobilen Einkäufen.

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Vielfalt der Zahlungsmethoden. Kund:innen erwarten flexible Optionen, die ihren individuellen Vorlieben entsprechen – von Kreditkarten über digitale Wallets bis hin zu länderspezifisch beliebten Lösungen wie Paypal (Deutschland) oder iDEAL (Niederlande). Ein mobilfreundlicher Checkout mit Funktionen wie Auto-Fill oder Gast-Checkout kann den Prozess zusätzlich beschleunigen und die Benutzerfreundlichkeit erhöhen.

Der Checkout ist mehr als nur der letzte Schritt im Kaufprozess – er ist ein entscheidender Moment, der Vertrauen schafft und das Einkaufserlebnis positiv abrundet. Händler:innen, die auf Transparenz, Einfachheit und Flexibilität setzen, können nicht nur Kaufabbrüche reduzieren, sondern auch langfristig die Kundenzufriedenheit und Loyalität steigern.

Fazit: Die richtige Mischung macht’s  

Die Wahl der richtigen Social-Media-Plattform hängt stark von Zielgruppe und Produktportfolio ab: Während Instagram visuelle Produkte perfekt in Szene setzt, bietet Facebook eine breite Zielgruppenansprache, TikTok kreative Möglichkeiten für junge Käufer:innen und YouTube Raum für detailliertes Storytelling und langfristige Kundenbindung.

Doch unabhängig davon, welche Plattform gewählt wird – ein reibungsloser Checkout-Prozess ist der Schlüssel zum Erfolg im Social Commerce. Mit einer durchdachten Strategie und den richtigen Tools steht dem Erfolg auf Social Media im Jahr 2025 nichts mehr im Weg.



Über die AutorinAnnett Polaszewski-Plath / Mollie

Annett Polaszewski-Plath ist Managing Director DACH beim Finanzdienstleister Mollie. Mit ihrer Expertise in den Bereichen E-Commerce und Payments unterstützt sie Händler:innen dabei, ihre Online-Strategien zu optimieren und neue Märkte zu erschließen.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 24.02.2025
img Letzte Aktualisierung: 24.02.2025
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