Klassische Online-Shop-Websites bekommen zunehmend Konkurrenz: Inzwischen erwarten 70 Prozent der Verbraucher:innen weltweit, dass sie spätestens in den nächsten fünf Jahren hauptsächlich über die sozialen Medien einkaufen werden – und die traditionellen Webshops so zu umgehen. In Deutschland trifft dies immerhin auf 59 Prozent der Online-Shopper zu. Das sind Ergebnisse des DHL E-Commerce Trends Report 2025, für den 24.000 Verbraucher:innen aus Europa, Nord- und Südamerika, Asien Pazifik, Afrika und dem Nahen Osten befragt wurden.

Jeder zweite Deutsche shoppt via TikTok, Instagram & Co.

Schon jetzt haben sieben von zehn Online-Käufer:innen weltweit über Social-Media-Plattformen Käufe getätigt, hierzulande trifft das auf gut jede:n Zweite:n zu (53 Prozent). Wohl auch deshalb rechnen die Online-Shopper damit, dass Instagram, TikTok, Facebook etc. bis 2030 die primären Online-Marktplätze sein werden. „Die Verschiebung hin zu Social Commerce signalisiert einen entscheidenden Wandel in der Art und Weise, wie und wo Marken mit ihren Zielgruppen in Kontakt treten müssen, und macht nahtlose, mobile-native Erlebnisse notwendig, die für eine In-App-Konvertierung entwickelt wurden“, kommentiert DHL zu diesen Ergebnissen.

Das hierzulande beliebteste Netzwerk ist Instagram: Es wird von gut einem Drittel der Deutschen bevorzugt fürs Shopping genutzt. Demgegenüber läuft TikTok Shop in Deutschland eher schleppend an, während es beispielsweise in Thailand bereits 86 Prozent der Verbraucher:innen nutzen.

Das bewegt Kund:innen in sozialen Netzwerken zum Kauf

Online-Shopper verbringen mehr Zeit auf Social Media und geben auch mehr Geld aus – doch Vertrauen muss man sich auch hier verdienen. Kaufanreize bieten auf den Plattformen all jene Faktoren, die auch klassische Online-Angebote attraktiv machen: kostenlose Lieferungen und Retouren, schnelle Lieferzeiten, Kundenbewertungen, sichere Bezahlung und eindeutige Rückgabehinweise. Händler:innen, die auf diesen Kanälen unterwegs sind, kommt außerdem eine transparente Kommunikation zugute: 82 Prozent der Verbraucher:innen bringen diese mit verantwortungsvollem Handeln in Zusammenhang – ein wichtiger Vertrauensvorschuss, der offenbar auch zu weniger Retouren führt, zeigt eine IFH-Studie.

Um den Absatz anzukurbeln, muss man wissen, was gefragt ist. „Soziale Medien können ein unbekanntes Produkt über Nacht in einen Bestseller verwandeln“, heißt es im DHL-Report. Die Generation Z folgt Trends besonders schnell: 88 Prozent erklären, dass virale Produkte ihre Kaufentscheidung beeinflussen.

Mit Social Commerce sind aber auch neue Herausforderungen verbunden. So gibt es in den sozialen Netzwerken längst gefälschte Profile und Identitätsdiebstahl, gegen den sich Unternehmen wappnen sollten

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