Laut Bitkom nehmen 90 Prozent der befragten Online-Shopper:innen einen Countdown in einem Online-Shop wahr, immerhin 88 Prozent fallen ebenso begrenzte Stückzahlen schnell auf. Aber nur, weil den Kund:innen die Elemente ins Auge springen, werden sie deswegen nicht positiv aufgenommen. So gaben 29 Prozent an, den Kaufvorgang abzubrechen, sobald sie bemerken, dass ein derartiges Element ihre Kaufentscheidung beeinflussen sollte. Für weitere 16 Prozent sei es sogar ein Grund, den Shop in Zukunft nicht mehr besuchen zu wollen.
Doch auch Verbraucher:innen gehen taktisch vor: So nutzten etwa 34 Prozent den Moment dazu, um den Kauf bewusst in die Zukunft zu schieben. Dabei soll geprüft werden, ob die vermeintliche Verknappung oder ein Rabatt tatsächlich der Wahrheit entspricht. Wird dabei festgestellt, dass man tatsächlich nur aufs Korn genommen wurde, kann dies starke Auswirkungen auf das Vertrauen in Shop und Marke haben.
Personalisierte Angebote kommen überwiegend gut an
Statt fadenscheiniger Täuschung kommen personalisierte Angebote deutlich besser an. So freuen sich etwa 62 Prozent der Befragten über Produkte, die ihnen aufgrund ihres Kauf- oder Surfverhaltens ausgespielt wurden. Wenn die Personalisierung jedoch Einfluss auf den Preis nimmt, sollten Online-Shops eher vorsichtig vorgehen. Zwar empfinden es 31 Prozent als fair, wenn vermeintlich wohlhabenden Personen höhere Preise ausgespielt würden – generell bevorzugen aber 55 Prozent faire Festpreise gegenüber personalisierten Preisen.
Dark Pattern können für Online-Shops zum Risiko werden
Die Nutzung von Dark Patterns erregt immer wieder die Gemüter von Verbraucherschützer:innen. Ende Januar hatte der Verbraucherzentrale Bundesverband wieder 18 große Plattformen unter die Lupe genommen und deren Nutzung der Verkaufstaktiken kritisiert. Auch für Abmahnvereine sind falsche Rabattaktionen oft ein gefundenes Fressen.
Dabei ist generell gegen die Angabe eines Lagerbestandes oder der Ablauffrist einer Rabattaktion nichts einzuwenden, sofern diese Angaben der Wahrheit entsprechen. Weitere Informationen dazu, wie man Verkaufsdesigns und -Taktiken rechtssicher anwendet, haben wir in einem Beitrag zusammengefasst.
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