Bei Douglas läuft es derzeit gut: Die Parfümeriekette hat ihre Zahlen für das vergangene Halbjahr präsentiert und die zeigen, dass man nicht nur die Umsätze deutlich pushen, sondern auch die Erlöse vorantreiben konnte: Nach Informationen von Reuters kletterte der Umsatz allein im Bereich Online-Handel um 36 Prozent nach oben. Selbst „im lange kriselnden deutschen Heimatmarkt konnte Konzernchefin Tina Müller den Umsatz erhöhen“, heißt es. Alles in allem stiegen die Erlöse um 4,8 Prozent auf insgesamt 1,95 Milliarden Euro.

Verdiente Douglas im Vorjahresvergleich noch 59 Millionen Euro, so konnte dieser Wert im letztes Halbjahr weiter erhöht werden: Unterm Strich wuchsen die Gewinne auf satte 71 Millionen Euro.

Harter Preiskampf als Problem

Trotz der guten Zahlen sind Douglas die guten Entwicklungen nicht einfach in den Schoß gefallen: Der stetig zunehmende Preiskampf auf dem Markt sei „ein Problem für die gesamte Branche“, sagte Firmenchefin Tina Müller laut Wallstreet:Online in einem Interview mit der Funke-Mediengruppe. So gäbe es beispielsweise Unternehmen, die Kunden mit Rabatten von bis zu 50 Prozent auf ihr gesamtes Sortiment locken würden. Laut Müller müsse „wieder Vernunft einkehren“. Denn entsprechende Rabattaktionen können Marken auch schädigen.

Grundsätzlich habe auch Douglas Änderungen vorgenommen –  so habe man Regalpreise angepasst, aber auch Rabattaktionen deutlich (das heißt um die Hälfte) reduziert. Und auch neue Strategien verfolge das Unternehmen, um sich für die Zukunft zu rüsten: Dazu gehört etwa der Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln: „Die Verbindung zwischen Schönheit und Gesundheit wird immer wichtiger“, zitiert Wallstreet:Online Müller weiter. Daneben stehen etwa Bereiche wie Social-Media auf dem Plan. Hier habe man noch vor einiger Zeit keinen Fokus drauf gelegt. „Das habe ich drastisch geändert.“ Die aktuell etwa 800.000 Follower große Fangemeinde wolle man künftig auf einen Wert von rund zwei Millionen voranbringen.

Douglas soll zum Online-Marktplatz werden

Eine weitere gravierende Änderung will Douglas im Online-Bereich in Angriff nehmen. Müller wolle Douglas zu einem Online-Marktplatz ausbauen – und das schon in absehbarer Zeit, das heißt, bis zum Jahresende, wie das Handelsblatt berichtet. „Im Beauty-Bereich gibt es noch keinen Marktplatz“, wird die Firmenchefin hier zitiert. Aus diesem Grund wolle sich das Unternehmen für die Angebote externer Partner öffnen.

Und die Ziele sind hoch gesteckt: Demnach soll Douglas „zur zentralen Beauty-Plattform Europas“ wachsen. Der Fokus liege dabei jedoch nicht nur auf physischen Produkten und Angeboten, sondern auch auf Beratungen und erweiterten Services, wie etwa Maniküre oder auch Friseurterminen. „Serviceangebote werden immer wichtiger. Wir sehen, dass unsere Kosmetikkabinen immer besser gebucht sind“, fasst Müller zusammen.