Einige Leser berichteten in den vergangenen Tagen, E-Mails von Amazon erhalten zu haben. Konkret geht es dabei um Amazon.fr, also den französischen Ableger. Dieser hat in der vergangenen Woche angekündigt, die Verkaufsgebühr um drei Prozent zu erhöhen. Für einen Artikel, bei dem jetzt eine Gebühr von 15 Prozent anfällt, soll ab dem 1. Oktober 2019 also eine Gebühr von 15,45 Prozent fällig werden, heißt es weiter.

Begründet wird diese Erhöhung mit der neuen Digitalsteuer in Frankreich. Konkret heißt es dazu in der E-Mail: „Nach der Einführung einer 3-Prozent-Steuer für digitale Dienstleistungen in Frankreich möchten wir Sie darüber informieren, dass wir unsere Verkaufsgebühren bei Amazon.fr anpassen müssen, um diesen zusätzlichen Kosten Rechnung zu tragen.“ 

Hintergrund: französische Digitalsteuer

Der Online-Riese macht damit eine Drohung aus der vergangenen Woche wahr: Seit dem 01.01.2019 gilt die Digitalsteuer in Frankreich. Das bedeutet, dass Unternehmen auf die Gewinne, die sie in Frankreich erzielen, drei Prozent Steuern zahlen müssen. Bisher galt das Prinzip, dass eine Firma am Unternehmenssitz seine Gewinne versteuert. Große Konzerne, wie etwa Amazon, Apple, Google und Facebook suchen sich daher bewusst Länder mit einem niedrigen Steuersatz als Firmensitz aus.

Nachdem sich bereits US-Präsident Trump gegen die französische Digitalsteuer ausgesprochen hat, drohte Amazon damit, die Steuer auf seine Händler abzuwälzen und ließ nicht unerwähnt, dass dies für kleinere Unternehmen „einen Wettbewerbsnachteil gegenüber ausländischen Firmen“ bedeuten würde (wir berichteten). Wie stark sich diese Umwälzung nun auf die Wettbewerbsfähigkeit der französischen Amazon-Seller auswirken wird, muss sich erst noch zeigen.

Ihre Meinung zählt

Sind auch Sie von der Erhöhung der Verkaufsgebühren in Frankreich betroffen? Was halten Sie davon? Schreiben Sie es uns einfach in die Kommentare oder schicken Sie uns eine E-Mail an: info@onlinehaendler-news.de