Seit Mitte September ist er – vorerst im Rahmen eines Softlaunches – online: Der neue Marktplatz der Metro AG. Die Plattform ist ein ambitioniertes Projekt des Handelskonzerns und spielt eine wichtige Rolle in dessen Digitalstrategie. Ali Oukassi von eBakery fasst die Key Facts für die Händler zusammen.
Für wen ist der Marktplatz attraktiv?
Die neue Plattform legt den Fokus, wie die lokalen Metro Märkte, auf den HoReCa (Hotel/Restaurant/Catering) Bereich. Dementsprechend attraktiv ist der Marktplatz für alle Händler, die ein passendes Sortiment anbieten können. Angeschlossene Händler sind verpflichtet, B2B-Transaktionen durchzuführen, der Marktplatz selbst ist für B2B- sowie B2C-Kunden zugänglich. Zusätzlich zu den HoReCa-Kernkategorien verfügt der Marktplatz über Komplementärkategorien wie DIY/Werkzeug, Haushalt, Pflege/Gesundheit, welche sukzessive ausgebaut werden. Vorerst richtet sich die Plattform an deutsche Kunden, eine Erweiterung ins europäische Ausland ist bei entsprechendem Erfolg auf dem Heimatmarkt aber bereits in Aussicht gestellt.
Wie können interessierte Händler teilnehmen?
Die Anmeldung im Metro Selleroffice steht jedem Händler offen, dabei gilt es unter anderem zu beachten, dass das Sortiment passt und keine nicht zum Verkauf zugelassenen Produkte vom Händler angeboten werden. Metro Markets behält sich jedoch vor, Händler abzulehnen. Interessierte Händler sollten auf jeden Fall die Chance nutzen, ihr Geschäft weiter zu diversifizieren und die Abhängigkeit von einzelnen Plattformen zu verringern. Zum Start erlässt der Marktplatz für 6 Monate die Grundgebühr, regulär 49,99 € pro Monat, sodass Händler die Plattform zum Beginn risikofrei testen können. Die Webseite zur Händleranmeldung bietet ebenfalls eine Übersicht der Verkaufsprovisionssätze sowie einen Bereich, in welchem die FAQs beantwortet werden.
Onboarding, Support, technische Anbindungen
Angemeldete Händler bekommen von Metro einen „Seller Business Partner“ zur Seite gestellt, der das Onboarding begleitet und bei jeglichen Fragen, beispielsweise zum Tagesgeschäft, zur Verfügung steht. Die Plattform selbst verfügt wie üblich über ein eigenes Backend, über welches die Geschäftsprozesse wie Produktlisting und Auftragsabwicklung gesteuert werden können. Zum Start stehen ebenfalls schon die Anbindungen von Unicorn 2 für die JTL Wawi und Magnalister zur Verfügung. Dreamrobot und Plentymarkets werden in Kürze folgen. Händlern mit einem umfangreichen Sortiment oder auch größerem Auftragsvolumen sind gut beraten, eine Middleware zur Anbindung an das eigene ERP oder Shopsystem zu nutzen. Der Händlerbund bietet zudem Rechtstexte für den Metro-Marktplatz, um Händler abzusichern.
Wie sieht die Zukunft aus?
Wie bereits angemerkt, ist es generell immer sehr ambitioniert, einen von Grund auf neuen Marktplatz zu etablieren, wie es nun bei Metro.de der Fall ist. Die Chancen, dass der Konzern einen weiteren, ernstzunehmenden Marktplatz in Deutschland etablieren kann, stehen jedoch gut. Mit Real.de ist dies der Metro AG in der Vergangenheit bereits gelungen, die Expertise ist also vorhanden. Die große Markenbekanntheit, die Reichweite der Werbemaßnahmen und auch das Vertrauen des Kundenstamms können durchaus dafür sorgen, dass Metro.de einen guten Start hinlegt. Dies ist für die mittelfristige Etablierung Vorrausetzung. Eine weitere starke Alternative auf dem deutschen Markt ist jedenfalls händlerseitig sehr willkommen.
Über den Autor
Ali Oukassi ist Gründer von eBakery und hat mehr als zehn Jahre Erfahrung im E-Commerce. Er berät insbesondere Unternehmen in den Bereichen ERP Softwarelösungen, Warehouse Management, Online-Marketing und Social Media.
Zudem führt er die Facebook-Gruppe JTL User Community und gibt in Facebook- und YouTube-Videos Tipps für Händler. Auch regelmäßige Interviews mit verschiedenen Größen der deutschen E-Commerce-Szene finden sich in den Video-Kanälen.
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