Unredliche Online-Händler versuchen die kritische Situation in der Coronakrise auszunutzen und bieten stark gefragte Produkte zu überhöhten Preisen an. In Deutschland wurden bereits Tausende Artikel gelöscht, in Italien gab es sogar Razzien in den Amazon-Büros, um Informationen zu den entsprechenden Anbietern zu finden, wie der Amazon Watchblog berichtet.

Amazon sperrt 4.000 Online-Händler wegen Preistreiberei

Jetzt geht Amazon auch in den USA entschieden gegen Preistreiber vor und hat rund 4.000 Konten von Sellern gesperrt, wie Bloomberg berichtet. Die Anbieter hätten gegen die faire Preispolitik des Online-Marktplatzes verstoßen, so Amazon. Der E-Commerce-Riese hat dafür insgesamt rund eine halbe Million Angebote untersucht. „Wir tauschen auch proaktiv Informationen mit den Generalstaatsanwälten und den Bundesbehörden über Verkäufer aus, von denen wir vermuten, dass sie bei Produkten, die mit der COVID-19-Krise in Verbindung stehen, eine ungeheure Preistreiberei betrieben haben“, erklärt Amazon. Dazu gehören unter anderem Artikel wie Schutzmasken und Handdesinfektionsmittel. „Wir tolerieren keine Preistreiberei und haben langjährige Methoden und Systeme, um diese schädliche Praxis zu verhindern. Wir arbeiten energisch an der Bekämpfung der Preistreiberei.“

Auf einer eigenen Webseite informiert der Online-Gigant über die verschiedenen Maßnahmen gegen Preistreiber in der Coronakrise. Dazu gehört unter anderem die Überwachung möglicher Preistreiberei auf dem Marktplatz, sowohl durch menschliche Teams als auch durch künstliche Intelligenz. Auch Konkurrent Ebay hat mit Wucher-Angeboten zu kämpfen und geht ebenfalls dagegen vor.  

Die genauen Hintergründe zu womöglichen Wucherpreisen und der Vertragsfreiheit der Händler kann man hier nachlesen.

Das können Online-Kunden gegen Preistreiber tun

Die Verbraucherzentrale Brandenburg bietet Online-Shoppern in der Coronakrise die Möglichkeit, überteuerte Angebote auf Online-Marktplätzen zu melden. Dafür verweisen die Verbraucherschützer auf die Beschwerde-Box. „Helfen Sie aktiv mit, indem Sie unseriöse Angebote dieser Geschäftemacher bei den Portalen melden“, fordert Juristin Stefanie Kahnert von der Verbraucherzentrale Brandenburg auf.