In der Reihe „Ama-Zone“ grübelt Tina Plewinski über die vielfältige Welt von Amazon: über Vor- und Nachteile des Online-Riesen, neue Entwicklungen, trendige Hypes, die unablässigen Machtbestrebungen des Konzerns und – im aktuellen Teil dieser Reihe – über enttäuschende Shopping-Erfahrungen mit den Amazon-Filtern.
Amazon ist ein Hort der Wünsche ... oder besser gesagt ein Hort der Wunscherfüllung. Denn wie man weiß, bietet Amazon auf seinem Marktplatz alles. ALLES! Babynahrung, Gitarrensaiten, selbstrührende Kaffeebecher und sogar Warnwesten für Hühner. Sie glauben mir nicht! Bitteschön!:
Vom T-Shirt für Cent-Beträge bis hin zur Luxusuhr im fünfstelligen Euro-Bereich ist alles da. Das Problem ist auch nicht, dass Produkte fehlen. Das Problem ist, die gewünschten Produkte zu FINDEN! Ich weiß nicht, ob es anderen Nutzern auch so geht. Aber obwohl Amazon danach strebt, der größte, beste, tollste Shopping-Ort der Welt zu sein, stand ich in der letzten Zeit ungewöhnlich oft vor dem Problem, gewisse Produkte in der Masse nicht zu finden. Das Resultat: ein Gefühl der Enttäuschung und ein Kauf bei der Konkurrenz.
Ein Tisch, aber nicht zu breit – offenbar unlösbar
Da die Coronakrise auch unsere Redaktion erfasst und ins heimische Gefängnis verbannt hat, war ich neulich auf der Online-Suche nach einem Tisch, an dem ich meine redaktionellen Werke vollbringen kann. Meine Anforderungen dabei waren nicht besonders hoch: eine Platte, vier Beine, weiße Farbe und nicht allzu breit. Das sollte doch machbar sein, oder nicht?! Der Suchbegriff „schreibtisch weiß“ ergab 60.000 Ergebnisse!!!! Eine gigantische Masse.
Das Problem, das sich mir allerdings schnell offenbarte: In den Amazon-Suchergebnissen stehen zwar Filter bereit – doch eben nicht jene, die mir wirklich geholfen hätten: Weder die Kategorie-Auswahl noch die Filter zu Marken, Bewertungen, Stichwörtern oder Versand halfen mir weiter. Denn ich suchte ja nach einem NICHT ALLZU BREITEN Tisch. Und einen Filter für etwaige Abmessungen, Breite/Tiefe/Höhe oder sonstigen Spezifika gab es nicht. Auch die direkte Eingabe ins Suchfeld brachte keine Lösung. Die fand ich erst bei Ebay. Denn dort lassen sich die Ergebnisse für „schreibtisch weiß“ tatsächlich nach hilfreichen Aspekten wie Höhe, Breite, Material, Form und sogar Stil oder Besonderheiten filtern. Danke, Ebay!
Geschenke, die einen in den Wahnsinn treiben
Dieses Filterproblem war übrigens nicht das erste … Versuchen Sie mal, bei Amazon nach einer hochwertigen Lederhandtasche um die 250 Euro zu schauen. Marke egal. Aussichtslos! Denn brauchbare Filter scheint es auch bei einer Suchanfrage wie „handtasche schwarz leder“ nicht zu geben. In der Desktop-Suche tauchen weder Filter zum Material noch einer Preisspanne auf. Und wer denkt, er ist schlau und ordnet die Produkte nach Preisen, darf sich aufsteigend entweder durch eine Flut an Billigprodukten oder absteigend durch eine Unmenge an Luxustaschen im Tausender- oder hohen Hunderterbereich quälen.
Wenn man genau weiß, was man will, dann ist die Suche nach bestimmten Markenprodukten oder gezielten Artikeln bei Amazon ein Genuss. Das zeigt die Erfahrung. Doch gerade deshalb ist die Enttäuschung dann umso größer, wenn Amazon dem Kunden nicht jene Filter zur Verfügung stellt, die er tatsächlich braucht. Und es ist ja nicht so, dass Amazon nicht könnte, wenn es wollte, oder?!
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Zumindest war dies so, als ich es zuletzt versucht hatte. Wie kann das sein? Man bucht auf Grund der wenigen verfügbaren Zeichen im Titel noch den kostenpflichtig en Untertitel dazu, packt dort wichtige Suchbegriffe hinein und ebay meint, dass man diesen kostenpflichtig en Textbereich dann nicht in die Suche aufnehmen muss.
Ernsthaft, ebay? Ein Witz… aber ein ganz schlechter!
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