Die Coronakrise geht auch an Amazon nicht spurlos vorbei: Medienberichten zufolge will der Konzern seine einmal im Jahr stattfindende Rabattschlacht, den Prime Day, verschieben. Wie Reuters berichtet, soll der Schnäppchentag in diesem Jahr mindestens um einen Monat bis in den August verschoben werden. Das Portal beruft sich dabei auf Notizen aus einem internen Amazon-Meeting, die Reuters gesehen haben will. Amazon selbst hat die Verschiebung des Prime Day nicht bestätigt.
Nachvollziehbar wäre die Entscheidung allerdings, meint auch t3n. Amazon hat in den vergangenen Wochen einen starken Zulauf erlebt, zwischenzeitlich hat das Unternehmen in seinem FBA-Programm häufig bestellte Produkte priorisiert. Bei einigen Prime-Artikeln hat sich die Lieferzeit in der Folge auf einen Monat oder sogar mehr erhöht.
In einer solchen Lage würde der Prime Day die angespannte Situation in den Verteilzentren zusätzlich belasten. Die Verschiebung könnte Amazon viel Geld kosten: Den geleakten Notizen zufolge würden rund fünf Millionen Produkte länger in den Lagern bleiben, unter anderem die am Prime Day besonders begehrten Echo-Geräte. Auch die Marketplace-Händler wird die Verschiebung treffen: Sie haben im vergangenen Jahr rund zwei Milliarden Dollar Umsatz zum Prime Day beigetragen.
Verbraucherschützer warnen vor Trockenhefe-Wucher
Neben Klopapier und Nudeln erfreut sich derzeit auch die Hefe einer besonders starken Nachfrage. Viele Menschen scheinen die soziale Isolation zu nutzen, selbst Brot und Brötchen zu backen. Die Verbraucherzentrale Brandenburg hat t3n zufolge nun geprüft, welche Preise im Netz für Trockenhefe aufgerufen werden – konkret wurden Angebote auf dem Marktplatz Ebay beobachtet.
Spitzenreiter war dabei ein Angebot von sieben Gramm Trockenhefe für zehn Euro (plus Versandkosten). „Die [auf Ebay] angebotene Trockenhefe ist fast durchweg teurer als Silber, das man derzeit für 43 Cent pro Gramm bekommen kann“, moniert Silke Vollbrecht, Lebensmittelexpertin bei der Verbraucherzentrale Brandenburg. Kunden sollten auf derartige Angebote nicht eingehen.
Es ist zu erwarten, dass auch Ebay diesen Wucherpreisen einen Riegel vorschieben wird. Der Marktplatz untersagt explizit, aus der Coronakrise Profit zu schlagen, und prüft die Angebote seiner Händler auf Wucherpreise bzw. stark wachsende Preise in kurzer Zeit.
Zoom aktiviert Passwörter und Warteräume
Das Videokonferenz-Tool setzt Maßnahmen zum besseren Schutz um und hat nun einen Passwortschutz für Meetings aktiviert. Das Passwort ist Heise Online zufolge dabei obligatorisch und soll verhindern, dass unerwünschte Personen an Meetings teilnehmen, deren ID sie einfach erraten haben (sogenanntes Zoombombing). Auch der virtuelle Warteraum wird nun standardmäßig aktiviert und gibt dem Moderator des Meetings die Gelegenheit, Teilnehmer manuell hinzuzufügen.
Zoom war in den vergangenen Wochen immer wieder in die Kritik geraten: Durch die aktuelle Lage hat das Tool enormen Zulauf erhalten, war aber wegen Sicherheitslücken negativ aufgefallen. Vor wenigen Tagen erklärte das Unternehmen, keine neuen Features mehr umsetzen zu wollen, sondern die Sicherheit des Tools zu erhöhen.
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