In der Coronakrise witterten manche unredliche Online-Händler in den USA ihre Chance und versuchten mit Wucherpreisen einen Reibach zu machen – Amazon sperrte bis Ende März allein in den USA rund 4.000 Seller wegen der auf dem Marktplatz verbotenen Preistreiberei. Auch in Deutschland wurden Marktplatz-Verkäufer von Amazon gestoppt. Doch schuld daran könnte in vielen Fällen nicht fehlende Moral, sondern ein fehlendes Komma sein, wie die Welt berichtet.
Wucherpreise bei Amazon: KI macht Kommafehler
Demnach kam es zu einem Fehler bei der korrekten Ermittlung des Preises vieler Produkte deutscher Online-Händler. Amazons künstliche Intelligenz erkannte das Komma nicht, das in Europa bei der Angabe von Preisen benutzt wird: So wurde zum Beispiel intern versehentlich ein Preis von 10995 Euro statt 109,95 Euro festgelegt.
Der überzogene Preis war für Online-Shopper nicht sichtbar. In der Folge erhielten einige deutsche Amazon-Händler seit März den Hinweis „Hochpreisfehler“ – und ihr Account wurde von Amazon gesperrt, wie verschiedene Anbieter beklagen.
Amazon-Händler klagen über unklare Kontosperrungen
„Bei uns wurde während der Epidemie kein einziger Preis erhöht“, sagt ein bayrischer Babyprodukte-Händler. Bei ihm blockierte Amazon zunächst einzelne Artikel, später das gesamte Verkäuferkonto. „Wir fänden es unfair und beschämend, wenn Händler diese aktuelle Notlage ausnutzten, um durch höhere Preise mehr zu verdienen. Trotzdem sind wir rausgeflogen.“
Auch in den Kommentaren auf Amazon Watchblog zu dem Thema finden sich Hinweise auf mögliche Probleme mit den Preisen während der Coronakrise: „Bisher fast 600 Artikel wegen angeblichen Preisfehler deaktiviert. Teilweise haben wir die Preise seit über 24 Monaten nicht verändert und nun soll plötzlich ein Preiswucher sein ?“, heißt es dort. Auch beim Händlerbund sind zu dem Problem viele Beschwerden eingegangen.
Das sagt Amazon zu dem Preisfehler
Amazon hat den fatalen Fehler des Algoriothmus bereits eingestanden. „Es handelt sich hierbei in der Tat um einen größeren technischen Fehler, von dem aktuell viele Händler betroffen sind“, antwortete eine Mitarbeiterin aus Amazons Serviceabteilung bereits am 30. März einem betroffenen Händler. Durch den Fehler seien jedoch keine Händler-Konten gesperrt worden und das technische Problem wurde mittlerweile behoben, erklärte eine Amazon-Sprecherin. Der Fehler habe sich nur auf Preisgrenzen ausgewirkt, die Verkaufspartner für ihre Angebote setzen können, um Preisfehler zu vermeiden.
Obwohl das Problem anscheinend gelöst sein soll, geht es für manche Händler aber immer noch nicht weiter. Sein Händler-Konto sei seit Wochen gesperrt, klagt der Händler aus Bayern.
Der Händlerbund hat zu dem Thema eine kurze Umfrage für betroffene Online-Händler gestartet.
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ich frage mich warum sich immer alle beschweren dann aber keine Konsequenzen folgen.
Nehmt ein paar Euro für einen eigenen Shop und das Marketing in die Hand und Ihr seid das Problem mittelfristig los.
Ihr zahlt jede Menge Geld an Amazon, 98,6 % von Euch haben auf Grund immer neuer Preistreiber kaum Spanne, Ihr sollt damit Ihr überhaupt angezeigt werdet noch Werbung extra bezahlen, Rechtssicherhei t gibt es eh nicht und die Anforderungen steigen seit Jahren ausschließlich zu Lasten der Händler.
Ihr finanziert das alles und macht Amazon zu dem was es ist!
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die "Hochpreisfehle r" hat Amazon keinesfalls korrigiert. Wir bieten Produkte an, die auch nur wir anbieten und der Preis wurde seit drei Jahren von uns nicht verändert. Nur ein Beispiel: Importierte Artikel (Lebensmittel aus Japan) für 3.50 Euro. Keine Chance diese Artikel wieder frei zubekommen.
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