Die Coronakrise hat dem E-Commerce und nicht zuletzt auch vielen Online-Marktplätzen zu unerwarteten Höhenflügen verholfen. Doch nicht alle haben tatsächlich profitiert. Der Branchenspezialist MarketplacePulse hat sich die Entwicklungen unter den digitalen Playern mal genauer angeschaut und konnte dabei sowohl Gewinner als auch Verlierer ausmachen.
Das Ergebnis: Die vier namhaften Unternehmen Amazon und Ebay sowie Etsy und Walmart gehen als Sieger aus der Pandemie hervor. Sie seien in der Lage gewesen, ihre Umsätze (aus verschiedenen Gründen) zu steigern. Auch hätten sie mehr Händler anlocken und insgesamt ihre Position auf dem Markt stärken können.
Walmart schlägt Ebay und Amazon im prozentualen Wachstum
Im Hause Amazon war die Nachfrage so hoch, dass dies das Betriebsnetzwerk nach eigenen Aussagen vor große Herausforderungen stellte. Obwohl der Konzern mit Lieferproblemen zu kämpfen hatte, wuchs der Konzern: So konnten beispielsweise die Erstanbieterverkäufe in den ersten drei Monaten 2020 das größte Wachstum innerhalb von vier Jahren verzeichnen.
Ein Blick auf den Konkurrenten Ebay zeige zwar, dass das Unternehmen die Zahl seiner Händler und Produkte nicht wesentlich steigern konnte, dennoch habe der GMV-Wert (Gross Merchandising Volume, der den Gesamtwert der Verkäufe auf einem Portal in einem abgesteckten Zeitraum angibt) das größte Plus seit vier Jahren verzeichnet. „Dank der Versandprobleme bei Amazon suchten immer mehr Kunden nach anderen Möglichkeiten und hofften dort auf schnellere Lieferzeiten. Ebay war eines dieser Anlaufstellen“, fasst MarketplacePulse zusammen.
Der Einzelhandelskonzern Walmart konnte beim prozentualen Wachstum sogar die ewigen Konkurrenten Amazon und Ebay schlagen. Nicht nur die Nutzung der hauseigenen App, auch der Website-Traffic sei erheblich gestiegen. Treiber sei hier die gestiegene Nachfrage nach Online-Lebensmitteln gewesen.
Auch der Handmade-Marktplatz Etsy konnte aufgrund der veränderten Umstände neue Rekorde einfahren: So stiegen die Verkäufe im April auf einen Rekordwert, der dann im Mai noch einmal übertrumpft wurde.
Geschäfte auf Wish brechen weg
Nach Einschätzung von MarketplacePulse geht der Billigmarktplatz Wish als großer Verlierer aus der Coronapandemie hervor. Der Umsatz über die App brach deutlich ein, da ein überwältigender Anteil der Anbieter auf Wish – nämlich 90 Prozent – Händler aus China sind. Diese wiederum litten unter der Pandemie-bedingten Schließung der Produktionsstätten sowie der Unterbrechung der Lieferketten. Bereits im Mai hätten sich die Verkäufe allerdings schon wieder erholt. Durch die Erfahrungen sei das Unternehmen außerdem daran interessiert, neue Händler aus den USA zu akquirieren.
Ebenfalls als Verlierer wird Google Shopping eingestuft. Der Suchmaschinenriese habe es in Zeiten der Pandemie weder geschafft, die Zahl seiner Händler spürbar aufzustocken noch „das unterdurchschnittliche Einkaufserlebnis“ zu verbessern, heißt es weiter. Der Konzern habe es versäumt, auf die Geschehnisse und konkret die E-Commerce-Explosion zu reagieren.
Facebook und Shopify als vielversprechende Akteure
Neben den Gewinnern und Verlierern werden die beiden Unternehmen Facebook und Shopify im Rahmen des Vergleichs als vielversprechende Unternehmen genannt: Facebook, weil das soziale Netzwerk kürzlich einen weiteren Schritt Richtung Online-Marktplatz gegangen ist und Facebook Shops für Online-Händler an den Start gebracht hat. Und Shopify, weil das Unternehmen mit Blick auf die neue App ebenfalls große Potenziale in der E-Commerce-Branche hat.
Weitere Details und nähere Informationen zum Vergleich stellt MarketplacePulse auf seiner Website bereit.
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sie haben einen Rechtschreibfeh ler in Ihrem Text
''Eyay'' statt Ebay.
Schöne Grüße
Baris Yaman
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Hallo Baris,
vielen Dank für den Hinweis. Wir haben es angepasst.
Beste Grüße,
die Redaktion
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