Ende Juli 2019 sperrte Amazon aufgrund eines Fehlers irrtümlich mehrere Händlerkonten. Nun haben ehemalige betroffene Händler OnlinehändlerNews und weitere Quellen von einer erneuten Sperrung ihres Amazon-Kontos berichtet, auch Internetworld meldete einen Anstieg der Suspendierungen. 

Gesperrte Account-Inhaber erhielten hierzu von Amazon die Information: „Wir haben festgestellt, dass Ihr Konto mit einem Konto verknüpft ist, das möglicherweise nicht für den Verkauf auf unserer Website berechtigt ist“. 

Händlerkonten waren zuletzt für eine Woche gesperrt

Im vergangenen Sommer hielt die Kontensperrung rund eine Woche an, im Anschluss erhielten Händler die Mitteilung, dass das Konto wieder freigegeben wurde. Damals räumte der Marktplatz-Gigant ein, dass der Account fehlerhaft gesperrt wurde. Die vorhandenen Prozesse, Teams und Überwachungsverfahren hatten den Fehler nicht erkannt, die Ursachen sollten überprüft werden. Zu möglichen Entschädigungen betroffener machte Amazon damals keine weiteren Angaben.  

Händlerin erwirkte gerichtlich Freischaltung ihres gesperrten Kontos

Betroffene Account-Inhaber können sich inzwischen aber auch erfolgreich gegen Sperrungen wehren: So hat aktuell ein Händler vor Gericht mit einer einstweiligen Verfügung eine Freischaltung des Amazon-Accounts erreicht. Dem Gericht zufolge war nicht ersichtlich, dass die Angebote der Verkäuferin seitens Amazon zuvor überprüft wurden. 

Update: Amazon untersuche Vorwürfe mit Hochdruck

OnlinehändlerNews hat Amazon angefragt, welche Ursache aktuelle Kontensperrungen haben und ob es sich ggf. erneut um eine irrtümliche Sperrung handelt. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte nun hierzu: „Wir möchten, dass Kunden jederzeit vertrauensvoll bei Amazon.de einkaufen. Amazons Systeme analysieren automatisch und fortlaufend zahlreiche Informationen, um betrügerische Aktivitäten zu erkennen. Und wir entwickeln unsere Prozesse kontinuierlich weiter, um jederzeit für eine sichere und geschützte Einkaufsumgebung zu sorgen. Unsere Maßnahmen ergreifen wir somit im Sinne von Kunden und Verkaufspartnern. Die Vorwürfe untersuchen wir mit Hochdruck. Wenn Verkaufspartner Bedenken haben, bitten wir sie, sich an unseren Service für Verkaufspartner zu wenden, damit wir der Sache nachgehen können.“

Der Händlerbund hatte zudem vergangene Woche eine Umfrage zum Thema gestartet – hier geht es zur Teilnahme