In den USA könnte es für Amazon in den kommenden Wochen ungemütlich werden. Das Wall Street Journal hat einen Bericht veröffentlicht, dem zufolge Amazon gewisse Anbieter beim Schalten von Werbung einschränken soll. Ein konkretes Beispiel sei ein Hersteller von Geräten, die Amazon auch selbst produziert – Amazon würde also, sofern sich die Recherchen als richtig erweisen, direkte Konkurrenz benachteiligen. Das WSJ nennt hier Roku, einen Anbieter von Streamingboxen, auf dessen Basis in Deutschland etwa die Sky-Ticket-Geräte arbeiten. Roku soll es nicht möglich gewesen sein, im Umfeld von Amazons Fire TV zu werben. Die Buchung von Anzeigen in Suchergebnisseiten sei eingeschränkt gewesen.
Amazon weist die Vorwürfe zurück und erklärt stattdessen, dass es durchaus möglich sein könnte, dass manche Keywords mit Bezug auf Amazon-Produkte ein eingeschränktes Angebot von Werbeanzeigen hätten. Darüber hinaus, so Amazon, sei es üblich, eigene Produkte zu bewerben und Konkurrenzprodukte nicht zu verkaufen. Amazon-Sprecher Jack Evans zieht die Vorwürfe bewusst ins Lächerliche, wie CNBC zitiert. Walmart verkaufe ja auch keinen Kindle, Fire TV oder Echo. „In seiner nächsten Story deckt das Wall Street Journal bestimmt Glücksspiel in Las Vegas auf“, so Evans. Roku äußert sich bislang nicht zu dem Vorgang. Das Problem an Evans Argumentation: Amazon ist gleichzeitig Plattformbetreiber, Hersteller und Händler.
Wirecard: Ex-Chef legt Haftbeschwerde ein
Der ehemalige Chef von Wirecard, Markus Braun hat vor wenigen Tagen über seine Anwälte Haftbeschwerde eingelegt. Das berichtet das Handelsblatt und beruft sich dabei auf Justiz-Insider. Braun weist darin den von der Staatsanwaltschaft unterstellten dringenden Tatverdacht des „gewerbsmäßigen Bandenbetrugs“ zurück. Die Begründung der Untersuchungshaft sei zudem nicht nachvollziehbar. Die Haftbeschwerde sei insgesamt 70 Seiten lang. Brauns Verteidiger will die Beschwerde öffentlich bislang nicht kommentieren.
Google-Verfahren: Konzentration auf die Suche
Im bevorstehenden Prozess gegen Google will sich das US-Justizministerium offenbar auf die Google-Suche und deren Marktmacht konzentrieren. Dies könnte in den kommenden Wochen zu Dutzenden Einzelverfahren in verschiedenen Bundesstaaten führen, so die New York Times. Das Justizministerium wolle, beginnend am heutigen Mittwoch, darlegen, wie Google seine dominante Suche nutze, um Rivalen und auch Kunden zu schädigen. Ursprünglich wollte man in dem Verfahren auch auf Googles Einfluss im Werbemarkt und entsprechenden Technologien eingehen. Aus Zeitdruck entschied man sich nun aber dagegen, heißt es von Insidern.
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