Das Machtgefüge unter den Online-Apotheken dürfte sich in den kommenden Wochen und Monaten radikal verschieben: Amazon hat am Dienstag den Start des eigenen Apothekendienstes „Amazon Pharmacy“ angekündigt. Das neue Versandangebot erlaubt es Kunden in den USA, verschreibungspflichtige Medikamente direkt beim Online-Riesen zu bestellen. Die Kunden können dabei selbst über den Weg der Bezahlung entscheiden. Es gibt einerseits eine Zuzahlungsoption für Versicherte und auf der anderen Seite die Möglichkeit für Prime-Mitglieder, Rabatte zu erhalten, wenn die Medikamente ohne Versicherung bezahlt werden sollen.
2018 hatte sich Amazon die Online-Apotheke PillPack einverleibt und seitdem staatliche Lizenzen für den Versand von ärztlichen Verordnungen in den USA gesammelt. „Da immer mehr Menschen ihre alltäglichen Besorgungen von zu Hause aus erledigen wollen, ist die Apotheke eine wichtige und notwendige Ergänzung zum Amazon-Angebot“, sagt Doug Herrington, Senior Vice President für nordamerikanische Kunden bei Amazon.
Beim Kauf von Medikamenten bietet Amazon darüber hinaus auch einen Preisvergleich an – ein Feature, dass der Konkurrenz kaum gefallen dürfte. Die reagierte entsprechend an der Börse: Die Aktien anderer Versandapotheken und Pharmazie-Ketten brachen nach der Ankündigung von Amazon ein. Die Aktien von Walgreens, CVS Health und Rite Aid verloren zwischen acht und zwölf Prozent, wie der Spiegel schreibt. Auch die Aktie der Shop Apotheke geriet zwischenzeitlich stark unter Druck, so der ARD Börsenblog.
Wirecard-Gläubiger wollen 12,5 Milliarden Euro
Gläubiger und Aktionäre haben in den Insolvenzverfahren gegen den Wirecard-Konzern hohe Ansprüche angemeldet. Allein bei der Kerngesellschaft, der Wirecard AG, belaufen sich die Forderungen auf knapp 12,5 Milliarden Euro, berichtet der Spiegel. Das Amtsgericht München habe mitgeteilt, dass diese Summe bei der Gläubigerversammlung geltend gemacht wurde. Allein die Fondsgesellschaft DWS mache Ansprüche von über 600 Millionen Euro geltend. Bislang wurde mit dem Verkauf von Unternehmensteilen etwa eine halbe Milliarde Euro erlöst, das europäische Kerngeschäft wanderte etwa an die spanische Bank Santander. Die Aktionäre hoffen indes noch auf Schadenersatzzahlungen. Im Wirecard-Betrugsfall sollen demnächst mehrere Wirtschaftsprüfer im Bundestag aussagen.
Google Pay: Redesign mit neuen Funktionen
Die Payment-App Google Pay wird um neue Funktionen erweitert und visuell erneuert. Das Design soll sich künftig nach Beziehungen ausrichten. Es wird etwa nach Empfängern geordnet, wann Geld ausgegeben wurde, in einer Chat-Ansicht mit einzelnen Personen, mit Gruppen oder mit Unternehmen. Innerhalb von Gruppen können Rechnungen aufgeteilt werden. Wer sein Bankkonto mit Google Pay verknüpft, bekommt regelmäßige Zusammenfassungen über die Kontobewegungen. Ab 2021 führt Google zudem ein neues digitales Bankkonto ein: Die sogenannten Plex Accounts sind Mobile-First-Konten von Banken und Kreditinstituten, die in Google Pay integriert werden. Zum Start sind elf US-Banken dabei.
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