Im Sommer hatte der norwegische Marktplatz-Gigant Adevinta unter der Führung von CEO Rolv Erik Ryssdal die Ebay Classifieds Group für fast 9 Milliarden US-Dollar übernommen. Zu dieser zählt etwa das Online-Kleinanzeigenportal Ebay Kleinanzeigen sowie die auf Autoverkäufe spezialisierte Online-Plattform mobile.de, der Ebay-Marktplatz zählt aber nicht dazu. Adevinta, Tochtergesellschaft des norwegischen Medien- und Online-Handelsriesen Schibsted, betreibt hierzulande bereits das Kleinanzeigenportal shpock.de. Ebay wird zudem künftig auch an Adevinta beteiligt sein.
Jetzt hat auch das Bundeskartellamt das gemeinsame Vorhaben in der ersten Prüfungsphase genehmigt.
Keine erhebliche Wettbewerbseinschränkungen
In der Mitteilung der Behörde begründet Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, diese Entscheidung damit, dass Ebay Kleinzeigen zwar „mit Abstand das größte Online-Kleinanzeigenportal in Deutschland“ sei. Doch auch wenn nun die beiden Marktplätze Ebay Kleinanzeigen und Shpock unter einem Dach zusammengeführt würden, führe „das Vorhaben nicht zu einer erheblichen Behinderung des Wettbewerbs, da Shpock in Deutschland nur geringe Umsätze erzielt und über sehr geringe Marktanteile verfügt“, so Mundt.
Verbraucher hätten darüber hinaus Ausweichmöglichkeiten. So konkurrieren spezialisierte Transaktionsplattformen für Autos, Immobilien und Stellenangebote mit den Kleinanzeigenportalen. Auch neue Wettbewerber wie Facebook Marketplace seien im Kleinanzeigenbereich aktiv, so das Kartellamt weiter.
Adevinta-CEO Ryssdal will durch den Zusammenschluss weiter wachsen: „Die Fusion wird uns auch in eine stärkere Position versetzen, um weitere Akquisitionen und die Konsolidierung der Branche voranzutreiben“, erklärte der Norweger im September gegenüber OnlinehändlerNews. Mit der Übernahme entstehe „die weltgrößte Online-Kleinanzeigen-Gruppe mit einer umfangreichen Präsenz und führenden Marktplatzmarken“, so Ryssdal. Der Abschluss der Transaktion wird für das erste Quartal 2021 erwartet.
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