Wie wird sich Corona auf das diesjährige Weihnachtsgeschäft auswirken? Wie haben sich Online-Händler auf die wichtigste Saison des Jahres vorbereitet? Wo liegen die größten Schwierigkeiten? Und welche Sortimente sind besonders stark nachgefragt? – Fragen, die die E-Commerce-Branche aktuell bewegen und auf die der Händlerbund im Rahmen seiner diesjährigen Weihnachtsstudie Antworten gefunden hat.
Vorbereitung ist alles! Lager, Design und Anzeigen im Fokus
Auf die Frage, welche Maßnahmen in Vorbereitung auf das Weihnachtsgeschäft getroffen wurden, stach eine Antwort deutlich hervor: Fast zwei von drei Händlern (62 Prozent) füllten ihre Lager auf. Das waren allerdings deutlich weniger als noch vor zwei Jahren, denn da lag der Anteil noch bei 72 Prozent.
In etwa zu gleichen Teilen waren den Händlern in diesem Jahr Aspekte wie ein weihnachtliches Design (32 Prozent), die Schaltung von Werbeanzeigen (31 Prozent) sowie die Vorbereitung von Rabatten (28 Prozent) wichtig. Im Ranking abgeschlagen und somit eher unwichtig erschienen die Einrichtung eines Einpackservices (9 Prozent) oder die Gewährung längerer Rückgabefristen. Zwar liegen die beiden Punkte „Aufstockung des Personals“ und „Ausweitung des Kundenservices“ mit 17 Prozent bzw. 10 Prozent ebenfalls weit hinten, allerdings sind sie im Vergleich zum Vorjahr in ihrer Relevanz deutlich gestiegen.
Steigende Umsätze erwartet, aber Amazon verliert an Bedeutung
Grundsätzlich ist es erfreulich zu hören, dass die Mehrheit der befragten Händler (52 Prozent) eine positive Entwicklung durch Corona verzeichnet. Ganze 57 Prozent sehen eine Umsatzsteigerung in der Krise. Von einem Umsatzverlust spricht hingegen nur ein Viertel der Anbieter (24 Prozent).
Mit Blick auf die Umsätze wird ein weiterer Aspekt deutlich: Amazon scheint für Online-Händler in der Weihnachtszeit zunehmend unwichtiger zu werden. War der Online-Riese 2018 noch für 45 Prozent der Befragten der stärkste Umsatzkanal, so gaben in diesem Jahr lediglich 30 Prozent der Teilnehmer an, dass Amazon an der Spitze der Umsatzkanäle steht. Dafür gewinnt der eigene Online-Shop immer mehr an Bedeutung: Er ist für sechs von zehn Händlern (60 Prozent) der wichtigste Kanal. Doch nicht nur der eigene Online-Shop ist derzeit für viele wichtiger als Amazon. Mit 32 Prozent liegt auch der Online-Marktplatz Ebay bei der Befragten knapp vor Amazon.
Warenverfügbarkeit wird für viele zum Problem
Auch zu den größten Herausforderungen im weihnachtlichen Online-Handel haben sich die befragten Händler im Rahmen der Studie geäußert: Während eine erhöhte Retourenquote mit 35 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres liegt (2019: 36 Prozent), so gab es in Sachen Produktverfügbarkeit einen massiven Anstieg: 2019 zählten nur 17 Prozent der Händler eine geringe Warenverfügbarkeit zu den erwarteten Herausforderungen; in diesem Jahr sind es schon stattliche 35 Prozent. Hier dürfte sich vor allem die grassierende Pandemie bemerkbar machen, die Schwierigkeiten in der Herstellung oder auch Unterbrechungen in den Lieferketten verursacht. Weniger Probleme scheinen Händlern hingegen Aspekte wie geringe Nachfrage (12 Prozent) oder technische Schwierigkeiten (13 Prozent) zu bereiten.
Wer sich über weitere Details der aktuellen Händlerbund Weihnachtsstudie informieren möchte, in der unter anderem noch die umsatzstärksten Tage und Uhrzeiten oder besonders nachgefragte Sortimente thematisiert werden, kann sich die Studie kostenlos als pdf-Dokument herunterladen oder sich in dieser Infografik informieren.
Durch einen Klick auf das Bild öffnet sich die Infografik in größerer Form in einem neuen Fenster.
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