Twitter steigt in den E-Commerce ein. In den USA prüft das Unternehmen derzeit wie die Kauffunktion bei den Nutzern ankommt. Zunächst können nur ausgewählte Händler am „Shop-Module“-Pilotprojekt teilnehmen, das über die iOS-App verfügbar ist. Den Nutzern wird dabei auf dem Twitter-Profil des Händlers ein Produkt-Karussell angezeigt. Bei Interesse an einem Produkt öffnet sich per Klick eine Unterseite innerhalb von Twitter, welche weitere Informationen bietet sowie einen direkten Kauf ermöglicht.
Tweet und Shop
Das „Shop-Module“-Karussell wird im oberen Bereich der teilnehmenden Händler-Profile, über den Tweets, erscheinen.
Come to Twitter to Tweet, follow along with live events, and now...to shop.
— Twitter Support (@TwitterSupport) July 28, 2021
We’re testing Shop Module on iOS. Get the products you want from the places you love –– right from a brand’s profile. pic.twitter.com/2ZS8v7NIWs
Um sich als Händler für das Feature zu qualifizieren, muss man mit einem professionellen Profil gelistet sein, gab Twitter gegenüber TechCrunch an. Diese Kennzeichnung als professionelles Profil gibt es auch erst seit April 2021 beim Nachrichtendienst.
Zum aktuellen Zeitpunkt soll das Feature nur einer Testgruppe von etwa zehn Marken aus den Bereichen Lifestyle, Einzelhandel, Gaming, Medien, Technik und Telekommunikation zugänglich gemacht werden. Twitter behält sich vor, diese selbst auszuwählen und bietet bisher keine Option zur Bewerbung durch Händler. Die ersten beiden Flagships sind der Spiele-Shop GameStop sowie das Reiseunternehmen ArdenCove.
Marktforschung am Pilotprojekt
Wie TechCrunch berichtet, wolle Twitter den überschaubaren Rahmen des Pilotprojektes nutzen, um zunächst das Klientel und dessen Bedürfnisse genauer zu verstehen. Kaufen Kunden über Twitter eher spontan, angeregt durch eine Konversation, oder besteht die Möglichkeit auf eine nachhaltige Kundenbindung? Die breitgefächerten Händler sollen darum auch einen branchenübergreifenden Überblick über dieses Kaufverhalten geben.
Darüber hinaus möchte Twitter bei diesem Projekt eng mit den Händlern zusammen arbeiten, um deren Bedürfnisse kennenzulernen. Anscheinend investiert die Plattform hier also wirklich Zeit und Mühe um das „Shop-Module“ zu einem Erfolg für alle Seiten zu gestalten.
Vergleichbare Shop-Features gibt es bereits länger bei Konkurrenten wie Instagram und Facebook. Die Mühe, die sich Twitter hier nun gibt, um das Feature auszugestalten, soll wahrscheinlich signalisieren, dass man nicht einfach nur nachahmt, sondern eigene Qualitätsstandards setzt. Twitter selbst hatte sich bereits 2017 am E-Commerce versucht. Der „Kaufen“-Button direkt innerhalb eines Tweets konnte sich damals aber nicht durchsetzen.
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