Privatpersonen, die online mit Secondhand-Waren handeln, sind für Betrüger oft eine leichte Beute. Schließlich basiert der Handel oft auch zu großen Teilen auf einem persönlichen Nachrichtenaustausch zwischen Verkäufer und Käufer. Diese Schwachstelle nutzen Betrüger gerne aus, um sich mit fadenscheinigen Ausreden private Informationen wie Kreditkartendaten zu erschleichen. Der Secondhand-Marktplatz Vinted, Nachfolger der Portale Kleiderkreisel und Mamikreisel, möchte seine Mitglieder jetzt mit einer eigenen Hilfe-Seite sowie Inbox-Nachrichten zum Thema sensibilisieren, berichtet der Spiegel.
Wie Mitglieder Phishing und Fake-News erkennen
Wie ein Sprecher von Vinted dem Spiegel gegenüber mitteilte, soll die Hilfe-Seite verschiedene Phishing-Arten beispielhaft vorstellen. Darunter seien vor allem Maschen, bei denen die Betrüger versuchen, über erfundene Probleme den Zahlungsvorgang hinauszuzögern und letztlich den Verkäufer zwingen, aktiv zu werden, wenn er bzw. sie den Kauf abschließen möchte. Verkäufer müssten dann vermeintlich ihre eigenen Kreditkartendaten angeben, um die Zahlung zu empfangen. Diese Daten würden im Anschluss durch die Betrüger ausgenutzt.
Solche Maschen wurden bisweilen im Vinted-eigenen Forum unter Mitgliedern diskutiert und sich dahingehend gegenseitig gewarnt. Der Marktplatz möchte sich nun aber verstärkt selbst in die Verantwortung nehmen und seine Mitglieder schützen. Das Unternehmen betont in seiner Stellungnahme gegenüber dem Spiegel auch, dass es Mitglieder nie dazu auffordern würde, zu Zahlungszwecken über externe Links zu teilen. Solchen Aufforderungen sollte man auf keinem Fall folgen.
Die Kommunikation sollte ausschließlich auf der Plattform stattfinden
Mittels Inbox-Nachrichten an die aktiven Mitglieder möchte Vinted darüber hinaus dazu ermutigen, die Kommunikation mit potenziellen Käufern ausschließlich über die Plattform zu tätigen. Wenn Interessenten nach einer E-Mail Adresse oder Handynummer fragen, sollten Nutzer hellhörig werden und den Zweck dieser Verlagerung hinterfragen.
Wie der Spiegel ermahnt, könnte der Marktplatz hier auch mit einfachen Mitteln noch einen zusätzlichen Schutz implementieren. So erscheint bereits jetzt beim Aufrufen externer Links ein Hinweis-Pop-Up mit der Mitteilung „Du verlässt Vinted: Um dich vor Betrug zu schützen, empfehlen wir dir, deine Kommunikation stets über Vinted zu führen und immer über unser Zahlungssystem zu bezahlen.“ Eine ähnliche Botschaft ließe sich ebenso beim Austausch von E-Mail Adressen im Chat einbauen.
Sicherheit ist nicht umsonst
Vinted bietet generell ein integriertes Shop- und Bezahlsystem an, welches beiden Parteien eine gewisse Kaufsicherheit verschafft. Da dieses jedoch mit einer Transaktionsgebühr verbunden ist, kommt es immer wieder vor, dass Käufe anderweitig beglichen werden. Diese Alternativen unterbindet Vinted dabei nicht vollends. So können Nutzer über den Chat auch Bank- oder Paypal-Daten austauschen. Auch hier würde ein eingeblendeter Hinweis auf den Käuferschutz zusätzliche Aufklärung schaffen.
Wer sich dennoch bewusst für eine Zahlung außerhalb des Vinted-Käuferschutzes entscheidet, sollte beispielsweise auf Paypal zumindest die Funktion „Artikel oder Dienstleistung bezahlen“ nutzen. Auf diese Weise unterliegt die Transaktion zumindest noch dem Paypal-Käuferschutz. Allerdings fallen auch an dieser Stelle Gebühren an.
Kommentar schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben
Antworten
ich habe auch eine Anmerkung zu dem „Vorgehen zu den Beteugsmaschen“ . Als betrogener Käufer, bekommt man nämlich trotz Käuferschutz keinerlei Unterstützung von Vinted. Man bleibt auf seinen Kosten sitzen. Betrüger fotografieren verschiedene Angebote der Plattform und stellen diese wieder ein, sobald der originale Artikel verkauft wurde. Als Sendungsnummer wird dann quasi eine veraltete Nummer angegeben oder das Paket wird bei der Post direkt wieder zurück an die Adresse des Betrügers gesendet. Vinted bemüht sich nichtmal, einen ordentlichen Support für solche Fälle bereitzustellen und sendet nur automatisierte Antworten an die Betrugsopfer.
Diese App ist überhaupt nicht zu empfehlen und wer sicher secondhand shoppen will, sollte sich nach anderen Alternativen umsehen.
Ihre Antwort schreiben
Antworten
wie auch vorher bei KK,wollen die wenigsten Verkäufer über das Portal bezahlt werden.Und am liebsten über "Freunde senden" Paypal.Geht am schnellsten,Pak et könnte morgen schon verschickt werden usw.,das hört man von sehr sehr vielen Verkäufern.Natü rlich funktioniert das auch bei einigen aber zwischendurch sind eben doch Betrüger dabei.Aber wenn man sich darauf einlässt,brauch t man sich hinterher nicht beschweren.Man war ja gewarnt!
Ihre Antwort schreiben