Am 1. März strich Ebay die Gebühren für Privatverkäufe. Sechs Wochen später gibt der Marktplatz einen ersten Zwischenstand, wie sich der Schritt auf das Geschäft ausgewirkt hat und zeigt sich dabei durchaus zufrieden. Die Anzahl der von Privatpersonen eingestellten Artikel hat sich Ebay zufolge um 26 Prozent erhöht. Und die Zahl der Personen, die Artikel bei Ebay zum Verkauf anbieten, sei gar um 29 Prozent gestiegen – in nur sechs Wochen ein durchaus beachtlicher Anstieg.
Auch der prozentuale Anteil der von privaten Verkäufer:innen eingestellten Artikel, die dann auch verkauft werden, habe sich erhöht – hier nennt Ebay auch keine Details. Insgesamt zeigt sich der Marktplatz zufrieden mit der Entwicklung: „Die Zahlen zeigen, dass wir die richtigen Anreize geschaffen haben und unser Marktplatz dadurch an Attraktivität gewonnen hat“, so Geschäftsführer Oliver Klinck.
Ziel: Kreislaufwirtschaft stärken
Das Ende der Fahnenstange sieht Klinck aber noch nicht erreicht. Es gebe in Deutschland noch „riesiges unerschlossenes Potenzial“, wenn es um den Secondhand-Kauf geht. Klinck: „Das ‚Bruttoprivatprodukt‘, also das Volumen des privaten Handels, kann noch deutlich höher sein.“ Ebay sieht bei der digitalen Kreislaufwirtschaft großes Wachstumspotenzial. Um das zu nutzen, soll im Laufe des Jahres das Einstellen von Angeboten unkomplizierter gestaltet werden, um unerfahrenen Verkäufer:innen unter die Arme zu greifen. Auch am Versandprozess werde derzeit geschraubt.
Um die Potenziale der Kreislaufwirtschaft zu nutzen, müsse im Online-Handel aber noch viel passieren. Das belege auch eine YouGov-Studie, die Ebay in Auftrag gegeben hatte. Demnach gebe es plattformübergreifend noch Hemmnisse und Bedenken, die die Menschen vom Kauf und Verkauf gebrauchter Ware abhalten würden. Vor allem Sicherheit und Vertrauen sind wichtige Themen für die Kund:innen. Der Studie zufolge sind eine Zahlungsabwicklung (74 Prozent), ein Verkäuferschutz für private Verkäufer:innen (68 Prozent) oder ein verbindlicher Verkauf (61 Prozent) wichtige Stellschrauben, um selbst in den Verkauf einzusteigen.
Ähnliche Vorbehalte gibt es auch auf Käuferseite. 19 Prozent der Deutschen möchten zwar mehr gebrauchte oder generalüberholte Produkte kaufen, 24 Prozent geben aber an, dass es an Vertrauen und Sicherheit beim Kauf gebrauchter Ware fehle – verglichen mit dem Kauf von Neuware. Demzufolge wünschen sich zwei Drittel einen funktionierenden Käuferschutz und 74 Prozent eine sichere Zahlungsabwicklung.
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30 Artikel sind sehr schnell erreicht.
Das scheint ja nicht so richtig ernst genommen zu werden....., also wieder ein Fake?
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Wir sind als Gewerbliche Verkäufer bei Ebay tätig und beobachten momentan mit Verwunderung, wie viele private Verkäufer mit einem großem Sortiment an Neuware bei Ebay plötzlich auftauchen.
So lassen sich natürlich Gebühren sparen und das Widerrufsrecht sowie die Gewährleistung umgehen.
Es ist schon sehr verdächtig wenn z.B. eine Privatperson 80-100 neue, original verpackte, Kosmetikartikel zum Kauf anbietet.
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