Amazon hat eine ganze Reihe von Richtlinien und Leitfäden, an die Händlerinnen und Händler sich beim Verkauf auf Amazon halten müssen. Jetzt aktualisiert Amazon die Anforderungen an Produktfotos zum 31. Oktober 2023. Die Änderungen gelten für Händler:innen aus der EU und aus dem Vereinigten Königreich. Amazon gab sie im Seller Central bekannt. 

Strenge Anforderungen an Produktbilder

Händler:innen, die auf Amazon verkaufen, müssen sich vorher die Richtlinien des Marktplatzes ganz genau anschauen. Denn mit zahlreichen Vorgaben und Empfehlungen regelt Amazon, wie die Produktbilder aussehen sollten. Benötigt wird dabei mindestens ein Bild, empfohlen werden jedoch sechs Bilder und ein Video. Das erste Bild, welches das Hauptbild ist, darf dabei nur das Produkt auf weißem Hintergrund zeigen. Außerdem dürfen keine Texte, Logos, Rahmen oder andere grafische Elemente auf dem Hauptbild zu sehen sein. Für bestimmte Produktkategorien, vor allem für Kleidung, gibt es weitere Vorgaben, wie die Bilder auszusehen haben. 

Amazon kann zukünftig Bilder abändern

Mit den aktualisierten Anforderungen für Produktbilder hält Amazon sich zukünftig das Recht vor, die Bilder bei Nichtbeachtung der Richtlinien anzupassen und diese so zu modifizieren, dass sie den Anforderungen entsprechen.

Beispielsweise kann es sein, dass das Hauptbild nicht den Anforderungen für Hauptbilder entspricht, ein weiteres eingestelltes Artikelbild hingegen schon. Dann kann Amazon die Reihenfolge der Bilder ändern und ein anderes Bild als Hauptbild auswählen. Zudem kann Amazon sogar das Bild selbst verändern. Wenn der Hintergrund des Bildes nicht weiß ist, kann der Marktplatz den Hintergrund anpassen. 

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Darf Amazon meine Bilder verändern? 

Grundsätzlich hat nur der Urheber oder die Urheberin eines Bildes das Recht, das Bild abzuändern. Etwas anderes gilt dann, wenn ein Lizenzvertrag geschlossen wurde, mit dem die Rechte auf eine andere Person übertragen wurden. Händler:innen, die bei Amazon verkaufen und Bilder hochladen, übertragen diese Rechte an Amazon. Deswegen hat Amazon das Recht, Bilder abzuändern, wie zum Beispiel die Anpassung des Hintergrundes. Auch gibt man Amazon das Recht zur Unterlizenzierung. So kann Amazon auch anderen Personen Rechte einräumen, die Bilder zu verändern. 

Welche Probleme kann das für Händler:innen haben? 

Um zu verhindern, dass Amazon die eigenen Bilder abändert, sollten Händler:innen also noch einmal mehr ein Auge darauf haben, Amazons hauseigene Richtlinien einzuhalten. Denn wie bei dem Anhängen von Produkten, können Händler:innen abgemahnt werden, wenn durch die Produktbilder ein Abmahngrund entstanden ist, etwa weil rechtliche Informationen fehlen, oder das Bild zu viel abbildet. Um das zu verhindern, sollten Händler:innen also von Anfang an darauf achten, dass sowohl alle rechtlichen Anforderungen, als auch alle hauseigenen Anforderungen von Amazon eingehalten werden. Zudem sollten Händler:innen regelmäßig die bereits eingestellten Angebote überprüfen, ob hier Änderungen vorgenommen wurden.