Im Vinted Online-Forum tauschten sich seit jeher zahlreicher Nutzer:innen über Gott und die Welt aus. Mit Unterforen rund um Schwangerschaft, Kinder, Jobs und Karriere, Haustiere bis hin zu Politik war für praktisch alle etwas dabei. Dass diese Themenvielfalt dabei wenig mit dem Kerngeschäft zu tun hat und natürlich im Interesse aller Teilnehmenden auch moderiert werden musste, stellte Vinted zunehmend schmerzlich fest. Das Unternehmen hat daher jetzt beschlossen angesichts des hohen Aufwands dahinter das Forum zu schließen. Ab dem 8. Januar 2024 soll Schluss mit der beliebten Online-Community sein, wie der Spiegel unter Berufung auf einen offiziellen Info-Post von Vinted schreibt.

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Hoher Moderationsaufwand nicht länger tragbar

Das Vinted Online-Forum kannte viele Alltagsthemen und im Rahmen dieser kam es auch hin und wieder zu Diskussionen, die einer Moderation bedurften. Wie hoch genau der Arbeitsaufwand hinter der Betreuung stand, dazu macht Vinted keine konkreten Angaben. In jedem Fall zitiert das Portal diesen Aufwand jedoch als Grund für die nun geplante Schließung.

Konkret heißt es dabei, dass es zu einer verstärkten Herausforderung geworden sei, eine sichere und einladende Atmosphäre für alle Teilnehmenden zu erhalten. Folglich würde es zum Stichtag am 8. Januar 2024 seine Pforten schließen. Dabei werden sämtliche alten Beiträge gelöscht und es wird nicht länger möglich sein, auf diese zuzugreifen. 

Neben der aufgebauten Community, welche Vinted sicherlich auch einen guten Zulauf bescherte, diente das Forum vielen Nutzer:innen aber auch einem sehr wichtigen Zweck, nämlich der Warnung vor Betrüger:innen oder aktuell kursierenden Betrugsmaschen. 

Community wurde auch zur gegenseitigen Betrugswarnung genutzt

Zwar weist das Portal darauf hin, dass der Austausch privater Nachrichten, und damit ein Kontakthalten einzelner Mitglieder, weiterhin möglich sei – doch dem Schutz vor Betrug kann dies nur sehr bedingt helfen. So konnten bisher im Forum bekannte Betrugsfälle und Maschen einem weiten Publikum mitgeteilt werden. Bestimmte Nutzer:innen bieten gefälschte Ware an oder versenden am Ende gar nicht wirklich? Derartige Warnungen wurden vorher in einer Vielzahl von Threads diskutiert.

Auch Hilfe für Opfer derartiger Maschen bot das Forum. In Direktnachrichten lässt sich eine derartige Unterstützung deutlich schwerer umsetzen, schließlich müsste man zunächst ein mal wissen, wen man eine solche senden soll.

Auf Wiederverkaufsplattformen wie Vinted tummeln sich häufig Betrüger:innen, die beispielsweise vermeintlich hochwertige Waren anbieten, diese aber tatsächlich gar nicht besitzen. Vor allem die Bezahlung über die nicht geschützte Paypal-Freunde-Funktion erfreut sich dabei großer Beliebtheit. Die Einführung offizieller Bezahlsysteme bei Vinted, wie auch Kleinanzeigen, ist nur ein sehr bedingter Schutz. Viele Mitglieder möchten diese aufgrund verbundener Kosten nicht nutzen.

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