Der frühe Vogel – der Branchennews-Überblick am Morgen:
- Amazon zieht jeden Tag einen gewaltigen Strom neuer Händler an
- Apple erfreut die Analysten
- Handmade-Marktplatz Etsy schwächelt
Für viele Händlerinnen und Händler ist Amazon Anlaufstelle Nummer eins. – Kein Wunder, schließlich ist die Plattform bei der Kundschaft gut etabliert und bietet eine riesige Reichweite. Einen Einblick, wie viele Seller der Marktplatz in den vergangenen Jahren anziehen konnte, bot kürzlich die Analyse-Plattform Marketplace Pulse.
Sie will im Rahmen einer Untersuchung ermittelt haben, dass Amazon seit 2018 fast 5 Millionen neue Verkäuferinnen und Verkäufer locken konnte. Auf jeden einzelnen Tag heruntergebrochen entspricht dies einem täglichen Zuwachs von mehr als 2.000 neuen Verkäufern, die sich auf dem Online-Marktplatz tummeln. „Dieses Wachstum ist für Käufer unsichtbar, bestätigt aber Amazons Rolle als die bevorzugte Plattform für Unternehmer“, so die Meldung.
Deutlich erhöht sei der Andrang auf dem US-amerikanischen Heimatmarkt von Amazon: Hier seien rund 40 Prozent der neuen Händlerinnen und Händler registriert worden. Die restlichen 60 Prozent verteilen sich demnach auf die zwanzig länderspezifischen Plattformen, wobei Brasilien einer der am schnellsten wachsenden Amazon-Marktplätze sei und somit nicht nur beim Traffic, sondern auch bei der Seller-Zahl stark zulege. Verkäufer, die ihre Produkte über mehrere Online-Marktplätze von Amazon anbieten, wurden dabei übrigens nur einmal gezählt.
Trotz der stetig wachsenden Händlerschaft verweist Marketplace Pulse explizit darauf, dass nicht alle Seller die gleichen Erfahrungen mit Amazon machen: „Die Top 1 Prozent der Verkäufer sind entscheidend. Sie verkaufen schon seit Jahren auf Amazon und machen mindestens die Hälfte des Umsatzes aus. Die Tausenden, die täglich hinzukommen, haben nicht die gleiche Erfahrung, das gleiche Engagement und die gleiche langfristige Perspektive“, urteilen die Experten. So gäbe es beispielsweise viele neue Verkäuferinnen und Verkäufer, die gar nicht in der Lage sind, auch nur einen einzigen Verkauf zu verzeichnen – „mindestens 35 Prozent aber schon“, heißt es weiter.
Apples Verkaufszahlen schwächeln
Am Donnerstagabend hat Apple seine Zahlen für das vergangene Quartal vorgelegt und die waren besser, als von den Analysten erwartet wurde: Im Zeitraum Januar bis März sank der Umsatz im Vorjahresvergleich um 4,3 Prozent auf 90,8 Milliarden US-Dollar. Der Schwund fiel damit allerdings geringer aus, als prognostiziert. Jeweils um zwei Prozent sind der Betriebsgewinn sowie der Nettogewinn zurückgegangen: Der Betriebsgewinn erreichte einen Wert von 27,9 Milliarden Dollar, der Nettogewinn rund 23,6 Milliarden Dollar.
Nach dem durchwachsenen ersten Quartal 2024 hat sich Apple für das laufende Quartal Wachstum auf die Fahne geschrieben: Dieses soll nach Angaben von Heise Online „im geringen einstelligen Bereich“ liegen. Erfreulich für den Tech-Konzern: Die Präsentation der Zahlen verschaffte der Aktie an der Börse einen Aufschwung. Sie legte zwischenzeitlich um sechs Prozent zu.
Für Aufsehen sorgte indes die Ankündigung von Unternehmenschef Tim Cook, dass man Aktienrückkäufe plane – es soll sogar das größte Rückkaufprogramm in der Geschichte des Konzerns werden, wobei die Investitionen bei weiteren 110 Milliarden Dollar liegen sollen.
Etsy enttäuscht
Weitaus weniger gut sah es hingegen bei Etsy aus: Für das erste Quartal 2024 konnte der Handmade-Marktplatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Umsatzplus von 0,8 Prozent auf 645,954 Millionen US-Dollar vorweisen. Damit hat sich das Wachstum deutlich verlangsamt: Im Vorquartal war der Umsatz gegenüber dem Vorjahr beispielsweise noch um 4,3 Prozent nach oben geklettert. Einen Rückgang musste das Unternehmen außerdem beim Bruttowarenumsatz (GMS-Volumen) verzeichnen: Hier lag das Minus bei 3,7 Prozent und der Wert bei knapp 2,987 Milliarden Dollar, berichtet IT Times.
Trotz der Zahlen zeigte sich Etsy zuversichtlich. CEO Josh Silverman sagte: „Trotzdem sind wir von den bedeutenden Fortschritten, die wir bei der Verbesserung des Kundenerlebnisses gemacht haben, ermutigt und gehen davon aus, dass sie im Laufe der Zeit die Kaufbereitschaft und -häufigkeit der Käufer steigern werden, und wir arbeiten mit Konzentration und Dringlichkeit daran, den Grundstein zu legen, um das Wachstum des Etsy-Marktplatzes wieder anzukurbeln.“
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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Sollen sich andere diesm unfairen Partner ausliefern!
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Tja, früher hieß es: wer nichts wird wird Wirt, heute ist es der Amazonhändler
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