Schaut man auf den Jahresvergleich, dann konnte Amazon im vergangenen Jahr ordentlich zulegen. Denn wie N-tv unter Berufung auf eine Meldung der deutschen Presseagentur schreibt, kletterte der Konzerngewinn von 3,2 Milliarden auf 10,4 Milliarden US-Dollar. Ordentlich dazu beigetragen hat vor allem auch das Cloud-Geschäft von Amazon Web Services (AWS). Allein dieser Unternehmensbereich fuhr einen operativen Gewinn von 9,1 Milliarden US-Dollar ein – im Vorjahr standen hier noch 5,1 Milliarden US-Dollar.
Wie Amazon-Chef Andy Jassy in einer Telefonkonferenz betonte, ist dies vor allem der erhöhten Nachfrage nach Rechenleistung im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz (KI) zu verdanken.
Das größte Potenzial steckt in generativer KI
Mit künstlicher Intelligenz ist heutzutage viel möglich. Viele Unternehmen setzen eigene KI-Bots auf oder nutzen die Möglichkeiten, langwierige Prozesse zu automatisieren. Hierfür müssen KI-Anwendungen zuvor erst einmal angelernt werden, damit sie die beauftragten Arbeiten durchführen können. Wie Jassy anmerkte, machen diese Lernprozesse aber nur den kleineren Teil der für KI benötigten Rechenleistungen aus.
Deutlich mehr Bedarf hat dagegen mittlerweile der Bereich der generativen KI. Diese kann nicht nur zur Erstellung von Texten, sondern auch Bild- und Videomaterialien genutzt werden. Amazon bietet hierfür auf dem eigenen Marktplatz mittlerweile zahlreiche Anwendungen an, mit denen Seller ganze Artikel-Listings oder Produktbilder mit Lifestyle-Charakter generieren können.
Der Mehrbedarf an generativen KI-Anwendungen soll der Umsatztreiber bei AWS sein: Im Vergleich zum Vorjahr konnte dadurch ein Umsatzplus von 17 Prozent (auf 25 Milliarden US-Dollar) erzielt werden.
Quartalsprognose dennoch unter Erwartungen
Neben dem Cloud-Geschäft zeigte sich auch das Anzeigengeschäft als Wachstumstreiber. Dank des neuen, werbefinanzierten Prime-Video-Tarifs konnte der Umsatz ein Wachstum von 24 Prozent auf fast zwölf Milliarden-Dollar hinlegen. Der Konzernumsatz wuchs insgesamt um 13 Prozent auf 143,3 Milliarden US-Dollar.
Trotz satten Wachstums zeigten sich die Analyst:innen leicht enttäuscht. So lag die Umsatzprognose für das laufende Quartal eigentlich bei knapp 150 Milliarden US-Dollar. Nachdem die Unternehmensaktie zwischenzeitlich mit einem Wachstum von über drei Prozent auf Kurs gewesen zu sein schien, setzte jedoch eine Stagnation ein. Mit der aktuellen Wachstumsrate um 1,26 Prozent rechnet das Unternehmen nunmehr lediglich mit einem Quartalsumsatz von 144 bis 149 Milliarden US-Dollar.
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