Im Juni 1999 übernahm der US-Konzern Ebay die deutsche Auktionsplattform Alando.de und eröffnete damit den deutschen Online-Marktplatz Ebay.de. Heute ist Ebay fest verwurzelt mit der deutschen Digitalwirtschaft und hat sich über die Jahre vom Auktionshaus zum zweitgrößten Marktplatz Deutschlands entwickelt. Eine „Ikone der Digitalkultur“ nennt die neue Deutschlandchefin Dr. Saskia Meier-Andrae den Marktplatz, die seit März 2024 die hiesigen Geschicke von Ebay leitet.

„Es gibt nicht viele Unternehmen im E-Commerce, die seit 25 Jahren so nachhaltig wachsen wie Ebay. Auf diesem soliden Fundament kann ich aufbauen und gemeinsam mit meinem Team noch deutlicher machen, wofür Ebay steht“, sagt Meier-Andrae, die im OHN-Interview weiter ins Detail geht. Seit sie Ebay-Chefin ist, merke sie, wie viele Menschen eine eigene persönliche Ebay-Geschichte haben und legt den Fokus dabei auf Kreislaufwirtschaft und Re-Commerce – Themen, die bei Ebay bereits seit einigen Jahren wieder eine große Rolle spielen.

Abheben von der Konkurrenz

In seiner Anfangszeit war Ebay die klassische Auktionsplattform, auf der Menschen ihre Schätze oder nicht mehr benötigte Dinge verkaufen konnten. Der Wandel hin zum waschechten Marktplatz hat in der öffentlichen Wahrnehmung länger gedauert als Ebay lieb war, was wohl auch an erfolgreichen Kampagnen wie „3, 2, 1, meins“ in den frühen Tagen gelegen haben dürfte. Heute ist es eher umgekehrt: Viele wissen gar nicht, dass es auf Ebay nach wie vor Auktionen gibt (bei denen man übrigens teils bessere Preise erzielen kann als beim Sofortkauf). Mit dem Thema Privatverkauf hat Ebay aber mittlerweile nicht nur seinen Frieden geschlossen, sondern fokussiert diesen spätestens seit dem vergangenen Jahr, als Privatverkäufe kostenlos wurden, sogar massiv.

Die Idee: Mehr Privatverkäufe bringen mehr Traffic, bringen mehr potenzielle Kunden für die, von denen Ebay abhängig ist: die gewerblichen Händler:innen. Dieser Schritt wird in der Händler-Community durchaus streitbar diskutiert. Der Marktplatz aber bleibt überzeugt und argumentiert unter anderem mit steigenden Nutzerzahlen auf Ebay.de. Im exklusiven Interview mit Andreas Häntsch, Senior Director Seller Engagement bei Ebay Deutschland, haben wir unter anderem genau darüber gesprochen. Das Interview wird im Rahmen unserer Themenreihe Marktplätze am 17. Juni veröffentlicht.

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Partner der Händler:innen

Generell sind Kreislaufwirtschaft, Pre-Loved-Artikel und Re-Commerce (wieder) ein zentrales Element der Strategie von Ebay Deutschland. Refurbished- und Pre-Loved-Produkte machten im ersten Quartal 2024 global 40 Prozent des Umsatzes auf der Handelsplattform Ebay aus. Re-Commerce biete enorme Wachstumschancen und Ebay ist bemüht, auch die Händler-Community in diesem Bereich mitzunehmen. Denn der Marktplatz betont auch nach 25 Jahren stets, dass er sich als Partner der Händler:innen sieht. „In den 25 Jahren seit der Gründung haben viele deutsche Händler:innen über den Marktplatz den Weg in den E-Commerce gefunden. Zehntausende, die in den ersten Monaten nach der Gründung 1999 bei Ebay.de verkauften, tun das noch heute“, so Saskia Meier-Andrae.

In Zukunft will man auch jene 59 Prozent der Handelsunternehmen in Deutschland erreichen, die bislang noch gar nicht online verkaufen. Wie gut das in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten gelingt, wird sich nicht erst in 25 Jahren zeigen.