Mit Mode zu Spottpreisen hat sich Shein einen Namen gemacht. Nun scheint der Billigmarktplatz aus China aber seine Strategie dahingehend ein wenig zu ändern und dreht an den Preisen. Wie aus einer Erhebung des britischen Research-Hauses Edited hervorgeht, sind Kernprodukte auf der Plattform aktuell rund ein Drittel teurer als noch vor einem Jahr. Der Durchschnittspreis für Frauenkleider beispielsweise ist in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien um 36 Prozent auf 30,20 Euro gestiegen, in den USA gab es ein Plus von 28 Prozent, wie der Spiegel berichtet. Zu den aktuellen Preiserhöhungen wollte sich Shein selber nicht äußern.
Nun ranken sich Spekulationen, dass dieser Schritt mit dem bevorstehenden Börsengang zu tun habe. „Die Wachstumsdynamik von Shein war zuletzt sehr stark“, so Erik Lautier, Experte für Online-Handel bei der Beratungsfirma AlixPartners. „Dies könnte sich beim geplanten Börsengang auszahlen.“ Mit den Preiserhöhungen könnte der Modemarktplatz versuchen, seine Umsätze in die Höhe zu treiben, um sich so für einen möglichen Börsengang attraktiver zu machen.
Shein darf es bei den Preiserhöhungen nicht übertreiben
Der Billigmarktplatz soll Medienberichten zufolge beim Debüt an der Londoner Börse eine Bewertung von umgerechnet knapp 60 Milliarden Euro anstreben. Genaue Kennzahlen hat der Konzern bisher nicht öffentlich gemacht, Analysten gehen aber davon aus, dass sich der Konzernumsatz im laufenden Jahr auf 50 Milliarden Dollar belaufen soll, ein Zuwachs von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings hat sich Shein bisher weder zu den Börsenplänen noch zu einer möglichen Unternehmensbewertung öffentlich geäußert.
Die nun vorgenommenen Preiserhöhungen deuten allerdings in Richtung eines nahenden IPO. Dabei darf es der Marktplatz jedoch nicht übertreiben, um Kunden nicht abzuschrecken. Um das Wachstum voranzutreiben, müssen auch weitere Nutzer dazu gewonnen werden, die regelmäßige Käufe auf der Plattform tätigen.
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