Gemächlich will Ebay das neue Jahr nicht angehen. Das Unternehmen hat sich nach eigenen Angaben vorgenommen, die Verkaufsprozesse seiner Marktplatzpartner immer weiter zu vereinfachen und damit ein langfristiges Wachstum seiner Seller zu unterstützen. Um dies zu erreichen, wurden kürzlich einige Anpassungen vorgenommen – diese hatten in Teilen bereits zu Diskussionen in der Branche geführt.
Die nun verkündeten Änderungen betreffen einerseits die Werbeanzeigen sowohl im Basis- als auch im Premiumsegment, andererseits aber auch Tools, mit denen die Erstellung von Angeboten noch einfacher gelingen soll. Im Folgenden soll ein kurzer Überblick gegeben werden.
Verwalten von Rahmenbedingungen
Um Händlerinnen und Händlern Zeit zu sparen und ein effektives Arbeiten zu ermöglichen, hat Ebay die Seite für Rahmenbedingungen neu gestaltet. Durch Anpassungen am Layout und optimierte Funktionen sollen die Bedingungen griffbereit zur Verfügung stehen und intuitiv genutzt werden können. Das betrifft etwa Aspekte rund um Zahlung, Rücknahme oder Versand, die dann bei gewünschten Produkten nicht einzeln angegeben, sondern gesammelt hinterlegt werden können.
Neu sei dabei unter anderem, dass Seller in den Details zum Versand die Logistikoptionen aus ausgefüllten Listen wählen können, wobei auch die Logos der Anbieter enthalten sind.
Anzeigen: Veränderte Zuordnung und neue Platzierungen
Bereits in den vergangenen Tagen hatten die geplanten Änderungen bei Ebays Anzeigen hohe Wellen geschlagen, weil sie für Händlerinnen und Händler mit potenziell negativen Folgen einhergehen könnten. Konkret geht es um jene Seller, die Anzeigen mit Basis-Kampagnenstrategie nutzen.
Anzeigen mit Basis-Strategie
Ab dem 26. Februar 2025 wird die Zuordnung dieser Basis-Anzeigen verändert. Zwar zahlen Seller auch künftig nur, wenn ihr beworbenes Produkt tatsächlich verkauft wird, allerdings werden Verkäufe und der Anzeigentarif unabhängig von dem Umstand erfasst, „ob die Käuferin oder der Käufer selbst auf die Anzeige geklickt hat“, wie Ebay erklärt.
Relevant ist dabei, dass das entsprechende Produkt zum Zeitpunkt des Klicks und ebenso zum Zeitpunkt des Verkaufs beworben wurde. Außerdem muss die jeweilige Anzeige mindestens einmal im Verlauf der vergangenen 30 Tage vor dem Verkauf angeklickt worden sein.
Händlerinnen und Händler hatten mit Blick auf die neue Praxis moniert, dass nach Verkäufen künftig eben auch Klicks auf die entsprechenden Anzeigen berücksichtigt werden, die in keinerlei Zusammenhang mit dem eigentlichen Kauf des Produkts stehen. Dadurch könnten die Werbeausgaben steigen. Auch Ebay hatte dies bereits eingeräumt und Sellern empfohlen, ihre Anzeigen und Werbestrategien regelmäßig zu prüfen.
Anzeigen mit Premium-Strategie
Nicht unangetastet bleibt außerdem das Premium-Segment: Ebenfalls ab dem 26. Februar 2025 erhalten Nutzende „exklusiven Zugang zum ersten Anzeigenplatz in der Ebay-Suche“, so der Marktplatz. Die Verkaufschancen für diese Produkte steigen, da die Sichtbarkeit der jeweiligen Anzeigen steigen.
KI hilft bei der Angebotserstellung
Auch mit künstlicher Intelligenz (KI) will Ebay den Sellern verstärkt unter die Arme greifen. Nachdem der Marktplatzbetreiber schon in vergangenen News-Updates etwa eine erweiterte Funktion der KI-gestützten Bildbearbeitung präsentiert hatte, folgt nun eine KI-Unterstützung, die auf zeitsparendes, gebündeltes Einstellen von Produkten spezialisiert ist – und zwar in allen Kategorien.
Hierzu müssen Seller Fotos ihrer Artikel ins System von Ebay hochladen. Das Tool scannt zunächst die Bilder und erstellt dann aus diesen „wie von Zauberhand“ sofort attraktive Angebotsentwürfe, so die Idee. Um Details wie Titel, Artikelmerkmale oder Kategorien müssen sich die Verkäuferinnen und Verkäufer laut Ebay nicht kümmern, da diese automatisch eingefügt werden. Nur eine Prüfung sei im Anschluss noch zu empfehlen. „Je häufiger Sie die Funktion nutzen, desto besser wird sie darin, Angebote zu erstellen, mit denen sich Ihre Produkte von der Masse abheben“, schreibt Ebay.
Die Funktion stehe bereits zum aktuellen Zeitpunkt einigen Händlerinnen und Händlern zur Verfügung. Ab März werde sie dann für alle Marktplatz-Seller ausgerollt.
Update bei gebrauchter Kleidung
Im Bereich gebrauchter Mode verweist Ebay zudem auf neue Artikelzustände. Diese Änderung hatte das Unternehmen ebenfalls schon im Vorfeld verkündet. Ab dem 4. Februar 2025 stehen dann verpflichtend folgende Artikelzustände zur Wahl:
- „Hervorragend“ – für Kleidung ohne oder mit nur geringen Gebrauchsspuren
- „Gut“ – für Produkte mit leichten Gebrauchsspuren, ohne sichtbare Mängel
- „Akzeptabel“ – für Kleidungsstücke starken Gebrauchsspuren bzw. deutlich sichtbaren Mängeln, wobei Teile auch beschädigt sein oder fehlen können.
- Der bekannte Zustand „Neu mit Mängeln“ könne weiterhin genutzt werden.
Mit Inkrafttreten der Änderung wird Ebay den Artikelzustand bestehender Angebote aus dem Segment der gebrauchten Kleidung automatisch umstellen – und zwar auf „Gut“. Verkäuferinnen und Verkäufer sind deshalb dazu aufgerufen, ihre Angebote zu prüfen und bei Bedarf anzupassen.
Änderungen auf internationalen Marktplätzen
Nicht nur auf dem deutschen Marktplatz, auch auf den internationalen Plattformen in den USA (ebay.com) sowie im Vereinigten Königreich (ebay.co.uk) hat Ebay Anpassungen vorgenommen. Das Unternehmen rät jenen Sellern, die in den entsprechenden Märkten aktiv sind, sich ebenfalls mit diesen Änderungen vertraut zu machen.
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
Kommentar schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben