AliExpress startet Fulfillment-Offensive aus Europa

Veröffentlicht: 12.06.2025
imgAktualisierung: 12.06.2025
Geschrieben von: Ricarda Eichler
Lesezeit: ca. 2 Min.
12.06.2025
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ca. 2 Min.
AliExpress App auf einem Smartphonedisplay
diy13@ya.ru / Depositphotos.com
Der nächste chinesische Marktplatz platziert seine Waren in Europa. Mit Local+ können Händler:innen jetzt schnell und direkt versenden.


Der chinesische B2C-Marktplatz AliExpress bietet mit Local+ jetzt auch den Versand aus Lagerstandorten innerhalb von Europa an. Verbraucher:innen sollen so von kürzeren Versandzeiten und einem verbesserten Einkaufserlebnis profitieren. Aber vor allem für Händler:innen bieten sich so neue Möglichkeiten, den Versand bequem an AliExpress abzutreten.

So funktioniert Local+

Bereits seit 2022 konnten Shops aus EU-Ländern über den Marktplatz von AliExpress verkaufen, mussten sich dabei jedoch in Eigenregie oder über Drittanbieter um den Versand kümmern. Das soll sich jetzt ändern, denn wie aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervorgeht, wurden jetzt Standorte innerhalb Europas akquiriert, über welche AliExpress einen eigenen Versand anbietet.

Wie das Asien-Portal KrAsia in Erfahrung gebracht haben will, soll es sich um mehr als zehn Standorte unter anderem in Großbritannien, Spanien und Deutschland handeln. Wer den Versand durch AliExpress nutzt, kann sich über ein Local+-Badge an seinen Produkten freuen.

Die Waren sollen dann innerhalb von maximal sieben Tagen versendet werden. Zudem können Retourenprozesse abgewickelt werden, was Händler:innen ebenfalls den Rücken freihält.

Marktplatz-Auswahl wächst weiter

Mit dem Umstieg auf lokale Lagerstandorte bietet AliExpress auch der hiesigen Händlerschaft jedwede Bequemlichkeit, die man bereits von Amazon oder mittlerweile Temu gewohnt ist. Zwar beschreibt AliExpress die Neuerung in erster Linie als Bestrebung, das Kund:innenerlebnis auf ein neues Level zu heben – wer den Markt jedoch beobachtet, weiß, dass es sich eher um einen notwendigen Schritt handelt, um nicht den Anschluss an die europäische Kundschaft zu verlieren.

Sowohl Temu als auch Shein sind bereits seit längerem auf hiesige Läger umgestiegen. Ein Schritt, der nicht nur der Kundenzufriedenheit dient, sondern schlicht Kosten senkt und auf drohende Umstellungen in der Zollpolitik reagiert. So soll bis spätestens 2028 die De-Minimis-Zollfreigrenze abgeschafft werden. Für den Import von Waren außerhalb der EU werden dann deutlich höhere Zollabgaben fällig. Zudem erwägt die EU-Kommission aktuelle eine zusätzliche Einfuhrabgabe von bis zu zwei Euro auf Bestellungen aus dem Nicht-EU-Ausland.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 12.06.2025
img Letzte Aktualisierung: 12.06.2025
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Ricarda Eichler

Ricarda Eichler

Ricarda berichtet über digitale Themen und spricht in Interviews und Podcasts mit spannenden Stimmen aus der Branche.

KOMMENTARE
1 Kommentare
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Thomas
20.06.2025

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Vergessen wird bei dem Artikel, auf welche Art und Weise die Artikel in die EU eingeführt werden. Wird hier wirklich der korrekte Warenwert zur Verzollung angegeben? Für mich ist das Schmuggel und Steuerbetrug im großen kommerziellen Umfang und der Staat schaut zu.