Countdowns, Glücksräder & Datenprofile: Warnung vor Shopping-Tricks bei Temu & Shein

Veröffentlicht: 04.11.2025
imgAktualisierung: 04.11.2025
Geschrieben von: Christoph Pech
Lesezeit: ca. 2 Min.
04.11.2025
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Mehrere Apps chinesischer Marktplätze auf einem Smartphone
dimarik / Depositphotos.com
Der vzbv prangert die Verkaufsstrategien chinesischer Plattformen an und fordert ein Verbot manipulativer Methoden.


Ramona Pop, die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), schlägt Alarm: Auf Online-Marktplätzen, insbesondere bei chinesischen Anbietern wie Temu und Shein, seien Verbraucher:innen zunehmend manipulativen Verkaufspraktiken ausgesetzt. „Beim Online-Shopping zeigen vor allem chinesische Billiganbieter wie Temu und Shein deutlich, dass es große Schutzlücken gibt“, erklärte Pop im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Sie kritisiert vor allem den Einsatz von Methoden wie Countdown-Timern oder künstlicher Verknappung, die bei den Käufern Druck erzeugen und sie zu vorschnellen Kaufentscheidungen verleiten sollen.

Manipulation durch „Gamification“

Besonders kritisch sieht Pop auch sogenannte spielerische Elemente, die beim Online-Shopping verstärkt eingesetzt werden. So seien Glücksräder, virtuelle Überraschungseier oder andere Gamification-Techniken nicht harmlos, sondern gezielt darauf ausgelegt, die Nutzer länger auf den Plattformen zu halten und zum Kauf zusätzlicher Produkte zu animieren.

„Viele von diesen manipulativen Praktiken gehören schlicht und einfach verboten, weil sie potenziell süchtig machen, Überkonsum fördern und zur Überschuldung führen können“, betont Pop. 

Fragwürdiger Umgang mit Nutzerdaten

Neben den manipulativen Verkaufsstrategien weist die vzbv-Vorsitzende auch auf problematische Praktiken bei der Datensammlung hin. So würden Kundenprofile erstellt, die teils sensible Informationen über die Nutzer enthalten und diese in Kategorien wie „fragile Seniorin“ oder „Zahlungsausfallwahrscheinlichkeit am höchsten“ einteilen. Diese Methoden hält Pop für grenzwertig und warnt vor potenziellem Missbrauch.

„Derzeit werden diese Praktiken mit der Einwilligung der Verbraucher legitimiert, nämlich über die Cookie-Banner. Das ist ein offenes Scheunentor für den Datenabfluss, und Nutzer müssen mühsam die Freigabe einschränken. Wurde einmal eine Einwilligung erteilt, ist die Datenverwendung nicht mehr kontrollierbar. Das finden wir nicht richtig“, so Pop.

Veröffentlicht: 04.11.2025
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Christoph Pech

Christoph Pech

Christoph schreibt über KI, digitale Innovationen und Payment-Lösungen – immer mit einem Blick auf smarte Technologien.

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