Ebay ändert Datenschutzerklärung und gibt sich mehr Rechte bei der Verwendung von Personendaten

Veröffentlicht: 28.03.2025
imgAktualisierung: 28.03.2025
Geschrieben von: Corinna Flemming
Lesezeit: ca. 2 Min.
28.03.2025
img 28.03.2025
ca. 2 Min.
Ebay-Logo auf Smartphone
rafapress / Depositphotos.com
Ab dem 21. April gilt eine neue Datenschutzerklärung. Diese erlaubt es Ebay, personenbezogene Daten zum Training von KI-Modellen zu nutzen.


Ebay hat Änderungen bei der Datenschutzerklärung angekündigt, die sich in großen Teilen auf die benutzerbezogenen Daten und deren Verwendung durch den Marktplatz beziehen. Ab dem 21. April räumt sich der Marktplatz mehr Rechte ein, diese zu verwenden, allen voran für das Training verschiedener KI-Modelle.

„Soweit nach geltendem Recht zulässig, verwenden wir personenbezogene Daten, die wir von unseren Nutzern erhoben haben, um unsere eigenen KI-Modelle sowie KI-Modelle und -Systeme von Drittanbietern, die wir für die in dieser Datenschutzerklärung beschriebenen Zwecke verwenden, zu trainieren, zu testen, zu validieren und aufeinander abzustimmen“, heißt es in der neuen Datenschutzerklärung. Außerdem können diese Informationen auch mit Daten aus externen Quellen (z.B. aus öffentlich zugänglichen Quellen) kombiniert werden.

KI wird mit Alter, Geschlecht und Interessen gefüttert

Konkret kann sich Ebay aus den Daten der Nutzer wie Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Nutzername, Steueridentifikationsnummer, aber auch Erwerbsstatus, Familienstand, Interessen und Präferenzen bedienen. Von Verkäufern können außerdem Identifikations-/Ausweisdokumente, Bankinformationen oder Selfies verwendet werden. Zusätzlich hat der Marktplatz Zugriff auf die Inhalte aus Chatverläufen und kann diese für das Training der KI-Modelle verwenden.

In der neuen Datenschutzerklärung gibt Ebay auch Anwendungsbeispiele, für welche KI-gestützten Tools die genannten personenbezogenen Daten verwendet werden. Dazu zählen unter anderem KI-Assistenten, KI-generierte Zusammenfassungen von Produktrezensionen, Chat-Antworten in Echtzeit, Betrugserkennung sowie Marktforschung.

Widerspruch der Nutzer ist jederzeit möglich

Ebay-User können der Nutzung ihrer personenbezogenen Daten für KI-Training und -Werkzeuge jederzeit widersprechen – sogar bereits vor dem 21. April – müssen dafür aber selbst aktiv werden. Dazu müssen sie sich in ihr Ebay-Konto einloggen und die Seite „Einstellungen für KI-Entwicklung und -Training“ aufrufen. Am unteren Ende der Seite gibt es die Option „Verwendung personenbezogener Daten für die Entwicklung und das Training von KI“. Dort ist ein Schieberegler standardmäßig auf „Ja“ gesetzt, kann jedoch auf „Nein“ umgestellt werden.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 28.03.2025
img Letzte Aktualisierung: 28.03.2025
Lesezeit: ca. 2 Min.
Artikel weiterempfehlen
Corinna Flemming

Corinna Flemming

Expertin für Internationales

KOMMENTARE
2 Kommentare
Kommentar schreiben

Robert
28.03.2025

Antworten

Soweit ich es verstehe, geht es hier um Unternehmens- sowie persönliche Daten, die Nutzer bereits bei eBay zur Verwendung freigegeben haben. Ich kann mir kaum vorstellen, dass eBay einfach so persönliche Daten nutzt, um seine KI zu trainieren – das wäre rechtlich und risikotechnisch fragwürdig. Da der Artikel jedoch keine genauen Details enthält, kann ich nur spekulieren. Im Grunde genommen setzen viele moderne Shop-Tools ähnliche Verfahren ein, um neue Kunden zu prüfen – etwa hinsichtlich früherer Zahlungsausfälle. Vermutlich verfolgt eBay ein ähnliches Ziel: den Verkaufsprozess für Händler sicherer und effizienter zu gestalten, indem Kunden gezielt Produkte angeboten werden, die sie wirklich interessieren. Alles andere wäre meiner Einschätzung nach nicht mit den aktuellen DSGVO-Vorgaben vereinbar.
cf
28.03.2025

Antworten

Und eine solche Verwendung zur Erstellung von Personenprofilen ist gemäß KI-Verordnung zulässig?