Der Billigmarktplatz Temu hat einen schlechten Ruf, besonders in Deutschland. Die Hälfte der Deutschen schätzt Temu negativ ein, wie eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Appinio zeigt – und damit deutlich mehr als zum Beispiel in Spanien oder den USA. Ähnlich groß ist die Ablehnung laut Zeit Online/DPA nur in Frankreich.
In Italien, Großbritannien, den USA und Spanien ist das Image des Marktplatzes deutlich besser. Das negative Image in Deutschland ist durchaus überraschend, wenn man sich die Nutzerzahlen anschaut: Über 16 Millionen Deutsche nutzen Temu bereits, Tendenz steigend.
Plagiate und mangelnde Qualität
Auf die Gründe, warum die Befragten Temu negativ oder positiv beurteilen, geht die Umfrage nicht ein. Damit setzt sich allerdings eine Analyse des Handelsforschungsinstituts IFH auseinander. Bei der IFH-Umfrage, die sich neben Temu auch auf den Fast-Fashion-Anbieter Shein bezieht, zeigt sich ein Großteil der Menschen skeptisch gegenüber den Portalen. 83 Prozent können sich nicht vorstellen, dort einzukaufen, weil sie mangelnde Produktqualität befürchten. 60 Prozent haben zudem Angst vor Fälschungen.
Kritik an Temu und Shein
Temu und Shein stehen seit geraumer Zeit in der Kritik. So werben sie etwa mit fremden Markennamen, was die Werbeausgaben für hiesige Händler:innen in die Höhe treibt. Die EU-Kommission hat bereits ein Verfahren gegen Temu eröffnet, weil der Billigmarktplatz gefährliche Produkte vertreibe und manipulative Werbepraktiken nutze. Mittlerweile steht sogar eine zusätzliche Steuer auf Online-Shops im Raum, um Temu das Leben schwer zu machen – diese würde allerdings wohl vor allem kleinere Händler:innen in der EU treffen.
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