GPSR: Das müssen Temu-Händler beachten

Veröffentlicht: 21.11.2024
imgAktualisierung: 21.11.2024
Geschrieben von: Hanna Behn
Lesezeit: ca. 3 Min.
21.11.2024
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Smartphone mit Temu-Logo-Schriftzug, im Hintergrund Temu-Shopping-Website
Boarding2Now / Depositphotos.com
Auf dem asiatischen Marktplatz gelten für den Verkauf in die EU ebenso die Vorgaben zur Umsetzung der Produktsicherheitsverordnung.


Wer bei Temu handelt und Produkte innerhalb der EU verkauft, ist ebenfalls zur Einhaltung der Vorgaben aus der Produktsicherheitsverordnung (GPSR) verpflichtet. Die Frist zur Umsetzung rückt dabei immer näher: Ab dem 13. Dezember 2024 müssen Händler:innen sicherstellen, dass Herstellerinformationen zum Produkt im Angebot genannt werden. Das gilt auch für Angebote, die Händler:innen bei Marktplätzen einstellen. Online-Marktplätze wiederum müssen sicherstellen, dass Händler:innen die Informationen bereitstellen können und sind entsprechend daran interessiert, dass diese ihren Informationspflichten nachkommen.

Das gilt auch für den Marktplatz Temu, der sich und seine Verkäufer:innen ebenfalls auf die Umsetzung der GPSR vorbereitet – mit Anleitungen und Überwachungsmaßnahmen. „Wir arbeiten eng mit den Aufsichtsbehörden zusammen und reagieren umgehend auf Verbraucheranliegen, um einen transparenten und vertrauenswürdigen Marktplatz zu erhalten“, erklärte Temu auf Nachfrage.

Temu stellt Tools für die Umsetzung GPSR

Nach eigenen Angaben haben Verkäufer:innen von Temu bereits detaillierte Anleitungen und die Möglichkeiten für Schulungen erhalten, um die Vorschriften umsetzen zu können. Darüber hinaus sollen technische Hilfsmittel helfen, für jedes gelistete Produkt detaillierte, den Vorschriften entsprechende Informationen anzugeben. „Diese Tools stellen sicher, dass die erforderlichen Informationen auf der Online-Verkaufsseite des Produkts deutlich angezeigt werden, sodass sie für die Verbraucher leicht zugänglich sind“, erklärt der Marktplatz.

Zudem gehört es zu Temus Richtlinien, dass Konformitätsunterlagen (z. B. Zertifizierungszertifikate, Prüfberichte, Konformitätserklärungen) bereitgestellt werden müssen. Diese stellen sicher, dass ein Produkt mit europäischen Richtlinien und Normen übereinstimmt. Hinzu kommen die Herstellerinformationen, die den
GPSR-Anforderungen entsprechen müssen, Produktbilder und andere Informationen zur Identifizierung von Produkten sowie entsprechende Warnhinweise und Sicherheitsinformationen.

Schnelle Reaktion auf Verbraucher-Feedback

Aus Händlerkreisen ist zudem zu vernehmen, dass eine vollständige Produktdokumentation bereits notwendig ist, um überhaupt auf der Plattform gelistet zu werden. Zudem würden bereits seit dem 15. Oktober Checks dazu stattfinden, ob alle Daten zum Hersteller und EU-Vertreter im Produktlabel und im Online-Listing identisch sind. Wenn sie nicht übereinstimmen, falle das Produkt raus. Temu lieferte indes auf Nachfrage keine detaillierten Hinweise dazu, wie Händler:innen vorgehen müssen und was sie bei fehlenden Informationen erwartet. Das Unternehmen verwies allgemein auf entsprechende Anleitungen für Verkäufer:innen. Temu bestätigte, dass die Regelkonformität sowohl mithilfe von Algorithmen als auch teils händisch stetig überprüft werde.

Um bei möglichen Produktsicherheitsproblemen schnell reagieren zu können, arbeite man zudem eng mit den Aufsichtsbehörden zusammen und reagiere „umgehend auf Mitteilungen oder Warnungen“, so Temu. Zudem sollen Verbraucher:innen explizit aufgerufen sein, Feedback zu geben: „Wir ermutigen Verbraucher, Sicherheitsbedenken zu Produkten zu melden, die sie auf unserer Plattform gekauft haben. Wir gehen diesen Meldungen nach und ergreifen geeignete Maßnahmen, einschließlich der sofortigen Entfernung nicht konformer Produkte von unserer Plattform und der Benachrichtigung anderer Verbraucher, falls erforderlich.“ Zudem werden auf der Plattform Informationen über Rückrufe aufgrund der Produktsicherheit zur Verfügung gestellt, ebenso wie eine Liste gefährlicher Produkte und Erläuterungen zu den damit verbundenen Gesundheits- und Sicherheitsrisiken.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 21.11.2024
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Hanna Behn

Hanna Behn

Expertin für Handel & Unternehmertum

KOMMENTARE
3 Kommentare
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Ralf
22.11.2024

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Sieh an, Temu stellt für die Händler Tools zur Verfügung um die GPSR zu erfüllen. Oh Amazon, oh Otto. Und ihr wollt gegen Temu bestehen? Fassen wir zusammen: Bei Temu werden Produkte in Zukunft also sicher und damit auch hochwertiger und das durch strenge Richtlinien der Plattform und wenn diese Richtlinien auch so von Temu gehandhabt werden, dann gibt es dort in Kürze, sichere, bessere und günstigere Produkte als bei OTTO. Da Amazon jetzt seine Billigplattform forcieren will, dann ist diese wohl auch nur für solche Kundschaft interessant. Wer beides haben will, dem bleibt dann wohl nur Temu als Einkaufsquelle. Will ich hochwertig, dann bei OTTO, will ich billig, dann bei Amazon. Will ich beides, dann bei Temu. Das wird in Zukunft spannend und ich denke OTTO wird der Derjenige sein, der verschwindet. Amazon wird bestehen bleiben, wird aber seine Führungsrolle in den nächsten 10 Jahren verlieren. Mal sehen ob ich Recht behalten werde.
HP
22.11.2024

Antworten

Viele Chinesen haben bei Ebay seit Monaten und Jahren kein Impressum in ihren Angeboten. Hat irgend jemand mal was dagegen unternommen? Selbst der Plattform ist es egal, denn dann verdienen sie weniger und der Rest ist ihnen sch.... egal
HP
22.11.2024

Antworten

Guten Morgen TEMU, ich lache mich kaputt. Wer viel denn die Verstöße verfolgen und mit welchen Konsequenzen??? Doch nicht etwa die EU in Brüssel ... Die ganze Nummer ist doch nicht zu Ende gedacht.