Temu bietet Produkte zu besonders günstigen Preisen an – und ist damit nicht nur bei Verbraucher:innen beliebt, sondern auch für viele etablierte Player im E-Commerce eine ernstzunehmende Konkurrenz. Um Kund:innen ebenfalls eine günstige Shopping-Alternative zu bieten, startete Amazon erst im November des letzten Jahres seine eigene Billig-Shop-Sparte „Haul“, die das Geschäftsmodell der chinesischen Plattform kopiert. Doch jetzt verfolgt Amazon offenbar noch eine weitere Strategie, um im Wettbewerb mit Temu die Nase vorn zu haben.
Berichten chinesischer Händler:innen zufolge soll Amazons lokale US-Niederlassung einige der umsatzstärksten chinesischen Marken dazu aufgefordert haben, identische Produkte nicht länger auf Temu zu einem günstigeren Preis als auf Amazon anzubieten. Zuvor soll Amazon die Preise auf Temu verstärkt überwacht haben, meldete die South China Morning Post.
Zu teuer? Marken fallen aus „Featured Offer“-Programm
Ein chinesischer Händler berichtete beispielsweise, dass Hunderte seiner Artikel innerhalb von drei Tagen aus Amazons „Featured Offer“-Programm entfernt worden seien, weil die Preise über den von der Plattform angegebenen Richtwerten lagen. Dabei soll es sich um Angebote gehandelt haben, die im Temu-Store der Marke zu finden waren, schreibt Yahoo Finance. Sind Produkte auf Amazon also teurer als auf Temu, schließe der Marktplatz diese vom Programm aus.
Über das Featured-Offer-Programm haben Amazon-Kund:innen die Möglichkeit, Produkte direkt über einen „Jetzt kaufen“-Button zu erwerben. Damit Produkte dort gelistet werden, müssen Händler:innen vorab einen „wettbewerbsfähigen“ Preis für ihren Artikel festlegen. Dieser müsse niedriger oder genauso hoch wie der niedrigste Preis bei großen Einzelhändlern außerhalb von Amazon ausfallen.
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