Temu sorgt weiter für Probleme in der deutschen Wirtschaft. So ist das chinesische Portal mit seinen günstigen Angeboten nicht nur eine starke Konkurrenz für hiesige Online-Händler:innen. Auch hiesige Herstellerfirmen sehen sich zunehmend bedroht: durch Plagiate. Bei den gefälschten Waren handelt es sich aber weniger um Sneaker oder Smartphones großer Marken. Es sind zum Beispiel Haushaltsgegenstände wie Handtuchhalter oder Klobürsten von mittelständischen Unternehmen.
„Plattformen wie Temu bieten Produkte an, die oft zu schön erscheinen, um wahr zu sein. Diese Plattformen sind auch ein Einfallstor für Produktfälschungen, die immensen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Das hören wir immer wieder von unseren Mitgliedern“, berichtet der Hauptgeschäftsführer des Markenverbands, Patrick Kammerer, laut Heise/dpa.
Die Hersteller würden inzwischen zahlreiche Produkte auf der Online-Plattform entdecken, die den eigenen Markenprodukten täuschend ähnlich sehen. Und sie berichten von massiven Problemen bei deren Beseitigung.
Hersteller melden Hunderte Fälschungen – Angebote tauchen wieder auf
Der Haushaltsgegenstände-Hersteller Wenko beispielsweise habe inzwischen 400 Plagiatsfälle festgestellt und bei Temu gemeldet – einen Universalheizkörperhaken sogar über 100 Mal. Der Zangenhersteller Knipex aus Wuppertal ermittelte 220 Rechtsverletzungen. „Bei Temu werden permanent Schutzrechte verletzt. Das ist schon ziemlich dreist“, so Geschäftsführer Ralf Putsch. Sogar Produkt- bzw. Werbebilder seien verwendet worden, dabei habe man lediglich das Firmenlogo entfernt.
Die Meldungen über die gefälschte Ware kommen bei Temu an. Der Marktplatz ist nach dem Digital Services Act (DSA) verpflichtet, die gemeldeten Angebote zu entfernen – und tut dies auch. „Hinweisen auf mögliche Verstöße gehen wir umgehend nach und ergreifen die notwendigen Maßnahmen, zum Beispiel, indem wir Angebote und Bilder löschen“, wird eine Unternehmenssprecherin zitiert.
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