Temu sagt Plagiaten den Kampf an und hat jetzt eine Absichtserklärung der International AntiCounterfeiting Coalition Inc. (IACC) unterzeichnet. Man wolle die Zusammenarbeit mit der Organisation zum Schutz geistigen Eigentums vertiefen und die Bemühungen zum Vorgehen gegen Online-Fälschungen verstärken. „Der Beitritt zu dieser Koalition unterstreicht das Engagement von Temu für den Aufbau eines vertrauenswürdigen Online-Marktplatzes“, erklärte ein Temu-Sprecher. „Wir freuen uns darauf, mit anderen Branchenführern zusammenzuarbeiten, um gemeinsam kraftvoll gegen den Verkauf illegaler Waren im Internet vorzugehen.“
Gemeinsame Plattform soll Fälschungen reduzieren
Die gemeinnützige Organisation IACC sitzt in Washington, D.C., wurde 1979 gegründet und widmet sich ausschließlich der Bekämpfung von Produktfälschungen und Piraterie. Neben zahlreichen großen Marken, darunter etwa Apple, Adidas, Nike, Netflix oder Puma, zählen auch mehrere Anwaltskanzleien und Ermittlungsfirmen zu ihren Mitgliedern. Jüngst hat sie die Plattform Marketplace Advisory Council (MAC) gegründet: ein Forum, in dem sich E-Commerce-Akteure wie Marktplätze, Zahlungsanbieter und Marken austauschen können, um so gezielter gegen Plagiate vorzugehen. Unter anderem sind hier auch Amazon, Ebay, Mastercard, Paypal oder Visa aktiv.
„Wir freuen uns, Temu als Gründungsmitglied des Marketplace Advisory Council und als wichtigen Partner in unserem gemeinsamen Kampf gegen Fälschungen begrüßen zu dürfen“, so IACC-Präsident Bob Barchiesi „Diese Absichtserklärung ist ein bedeutender Schritt nach vorn in unserer Zusammenarbeit, die auf Transparenz, Verantwortlichkeit und einem gemeinsamen Engagement für den Verbraucherschutz beruht.“
Weitere Maßnahmen sollen Plagiate reduzieren
In der Vergangenheit hagelte es für Temu schon so manches Mal Kritik wegen dreist kopierter Produkte. So sind beispielsweise auch Haushaltsgeräte, Klobürsten oder Handtuchhaltern von kleineren deutschen Herstellern als Fälschungen auf der Plattform gelandet.
Temu sind derlei Probleme bekannt: Seit mehreren Jahren kämpfe man mit verschiedenen Schutzmaßnahmen gegen Plagiate, darunter umfassende Überprüfungen von Verkäufer:innen und Compliance-Schulungen, manuelle sowie automatisierte Überprüfungen oder ein IP-Schutz-Portal mit Markenregister, über das rechtswidrige Angebote leichter gesperrt werden könnten. Zudem verfüge Temu über ein Team, das Ansprüche gezielt durchsetze.
Temus Geschäftsmodell steht derzeit massiv unter Druck: In den USA fallen weiterhin hohe Zollgebühren für die Kleinstsendungen aus China an, in Europa könnte die Einführung einer Paketgebühr für internationale Sendungen die Bestellungen verteuern. Ein intensiveres Vorgehen gegen Fälschungen könnte ein Versuch sein, das Verbrauchervertrauen in den Marktplatz zu steigern.
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