Vor etwa einer Woche machte die Neuigkeit die Runde, dass die chinesische Ultra-Fast-Fashion-Plattform Shein neuerdings sogar Marken wie Adidas und Puma im Boot habe. Was wie eine deutliche Aufwertung der Plattform wirkte, hat jetzt jedoch Konsequenzen. Denn sowohl Adidas als auch Puma sind mit dem Handel ihrer Markenware auf Shein überhaupt nicht einverstanden.
Wie die Wirtschaftswoche unter Berufung auf Aussagen des Sportartikelherstellers schreibt, plane man jetzt sogar rechtliche Schritte.
So gelang die Markenware auf Shein
Über den sogenannten Wholesale-Handel, aber auch per Restpostenhandel, kommt es immer wieder vor, dass Produkte großer Marken auch im Regal eher unerwarteter Handelsketten landen. Ob nun die BVB-Tasse bei Kik, oder die Kinderriegel-Großpackung bei Motatos – überwiegend haben Marken mit dieser Art des Weiterverkaufs kein Problem. Hintergrund sind dabei meistens zu viel bestellte Waren oder saisonale Restposten, welche der eigentliche autorisierte Händler über die eigenen Kanäle schlicht nicht mehr verkaufen kann oder möchte.
Vergangene Woche kamen jetzt auf genau diese Weise Bestände großer Sportartikelhersteller wie Nike, Puma und Adidas eben auf dem Marktplatz von Shein an. Auf der lokalisierten Seite für Deutschland finden sich derzeit lediglich ein paar Modelle der Badelatschen „Adilette“ sowie ein klassisches Sneakermodell – deutlich unter dem üblicherweise hier abgerufenen Preis.
Kooperation oder unerlaubter Handel?
Wie die Wirtschaftswoche aber anmerkt, sieht es auf den internationalen Marktplätzen ganz anders aus. Allein auf der allgemeinen europäischen Seite (eur.shein.com) würden sich über 700 Artikel von Adidas sowie rund 120 Artikel von Puma finden lassen.
Nachdem Branchenexpert:innen hier zunächst auf eine geplante Kooperation spekulierten, machen Recherchen des Wirtschaftsmagazins nun aber deutlich: Ein Einverständnis für diesen Weiterverkauf lag definitiv nicht vor.
Jetzt will Puma eingreifen
Wie eine Sprecherin von Puma gegenüber der Wirtschaftswoche deutlich machte, ist es nicht der erste Konflikt zwischen dem Unternehmen und Shein. So gab es in der Vergangenheit bereits Probleme mit bestimmten Produktfälschungen. Und auch im aktuellen Fall besteht offenbar bereits eine Kommunikation, um den Verkauf zu unterbinden. Doch „sollten Marktplätze oder Plattformen nicht kooperieren und unzulässige Angebote freiwillig entfernen, behalten wir uns das Recht vor, weitere rechtliche Schritte einzuleiten“, so die Sprecherin weiter.
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