Die Kritik an Marktteilnehmern, die aus Fernost stammen oder dort ihre Wurzeln haben, ist groß: Plattformen wie Temu und Shein überschwemmen den hiesigen Markt mit minderwertigen Waren, die oft Schadstoffe enthalten und nicht den hiesigen Sicherheitsstandards entsprechen, so die Vorwürfe. Auch der hiesige Preiskampf habe sich durch die Entwicklung massiv verschärft.
Trotz entsprechender Kritik haben es die Anbieter in den vergangenen Monaten geschafft, sich hierzulande wichtige Marktanteile zu sichern. Gegen potenziell unlautere Mittel, die dabei zum Einsatz kommen, hat sich nun Nordrhein-Westfalens Finanzminister, Marcus Optendrenk (CDU), entschieden ausgesprochen.
Zoll-Aktion solle sich über mehrere Wochen erstrecken
Der Politiker mahnte die Geschäftsstrategien von Temu und Shein an, weil diese „gegen die Grundsätze des fairen Wettbewerbs“ verstießen. Gegenüber der Wirtschaftswoche plädierte er für ein striktes Vorgehen der Zollbehörde: „Der Bund müsste den Zoll beauftragen, über mehrere Wochen sämtliche Pakete aus Fernost zu öffnen, die an deutschen Flughäfen eintreffen, und sie auf deren tatsächlichen Wert überprüfen“, wird er zitiert.
Das Zollproblem ist dabei grundsätzlich kein Neues: So hatte bereits die EU-Kommission darauf hingewiesen, dass das geltende Zollsystem wohl in umfangreichem Maße missbraucht werde und damit auch den Erfolg der Billiganbieter vorantreibe.
Die Zollfrei-Grenze als Problem
Konkret im Blick steht dabei unter anderem die Zollfrei-Grenze in Höhe von 150 Euro, die der EU zufolge Unternehmen dazu animiere, größere Sendungen einfach in kleinere Pakete aufzuteilen. Durch dieses Vorgehen sehen sich die Zollbehörden einer nicht zu bewältigenden Paketschwemme gegenüber. Temu selbst hatte ein solches Vorgehen allerdings stets dementiert.
Auch heißt es aus Zoll-Kreisen, dass der Wert bestellter Sendungen häufig zu niedrig angegeben werde – dieses Problem will Optendrenk mit seiner Forderung nach Überprüfung offenbar angehen.
Wie hoch die mutmaßlichen Steuer- und Zollschäden sind, die durch entsprechende Shopping-Portale entstehen, kann nur geschätzt werden. Nach Aussagen von Florian Köbler, dem Vorsitzenden der Deutschen Steuer-Gewerkschaft, summieren sie sich jedoch auf immense Höhen: „Wir reden hier über einen mutmaßlichen Steuerbetrug durch asiatische Plattformen, der europäische Steuerzahler um Milliarden Euro schädigt.“ Zwar werden auch Strafen gegen regelwidrige Akteure verhängt. Doch statt die eigenen Prozesse danach anzupassen, würden viele lediglich zahlen und weiter wie bisher agieren.
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