Mit Mythen und Vorurteilen ist es ja so eine Sache. Wenn auch meistens etwas überspitzt weitergegeben, so tragen sie eben doch einen Funken Wahrheit in sich: Auch wenn natürlich nicht jeder Deutsche ausschließlich mit Badelatschen und Socken über den Ballermann läuft, hin und wieder sieht man diese Fußbekleidungs-Kombi schon. Und auch ist es wenig verwunderlich, wenn der krebsrote und sonnenverbrannte Mensch auf der Nachbarliege ein Engländer ist. Irgendwie ist es doch wirklich witzig, dass derartige Stereotypen zumindestens ab und zu im echten Leben bestätigt werden.
Die Sache mit dem Schlafanzug
Ähnliches gilt auch für das Homeoffice. Gerne wird ja behauptet, wer in den eigenen vier Wänden arbeitet, lässt sich klamottentechnisch etwas gehen: Arbeiten ohne Hose, ohne BH oder sogar im Schlafanzug sind die beliebtesten Vermutungen. Und jetzt, nachdem sich ein Großteil der Menschen auf der ganzen Welt wegen der Coronakrise bereits seit fast zwei Monaten geschlossen im Homeoffice befindet, kann bestätigt werden: Wir sitzen doch tatsächlich alle ohne Hosen da!
Das zeigen deutlich einige neue Studien. Diesen zufolge stieg der Online-Verkauf von Pyjamas im April gegenüber dem März um 143 Prozent an, das Interesse an Hosen und BHs fiel hingegen um 13 bzw. 12 Prozent. Das sind die Ergebnisse einer Studie von Adobe Analytics, in der die Transaktionen von 80 der 100 größten Händler in den USA untersucht wurden. Dass ein Großteil der arbeitenden Bevölkerung aber zumindestens den schönen Schein aufrecht erhalten will, zeigt folgende Zahl: T-Shirt-Verkäufe stiegen um 47 Prozent an. Alles von der Hüfte aufwärts und was in Video-Konferenzen zu sehen ist, wird also scheinbar doch versucht, halbwegs ordentlich zu halten.
Ähnliche Ergebnisse liefert auch eine Umfrage von Phillips. Demnach bevorzugen 68 Prozent der Deutschen während der Heimarbeit bequeme Kleidung, wie die bewährte Jogginghose. Fünf Prozent der befragten 1.000 deutschen „Homeofficeler” gaben sogar an, während der Arbeit zuhause regelrecht zu verlottern.
Jeder ist seiner Kuscheligkeit Schmied
Und wie sieht's eigentlich in der OHN-Redaktion aus? Eine Diskussion heute Morgen hat gezeigt, dass bei uns wirklich jede Art von Kleidungsstil im Homeoffice vertreten ist. Es gibt die Fraktion „Ich sitze den ganzen Tag in Jogginghose da“, die Verfechter „Zur Arbeit gibt's richtige Klamotten, Jogginghose ist was für den Feierabend“ und natürlich die Schlafanzug- und Kuschelsocken-Liebhaber. Aber auch ein ordentliches Hemd bekommt man bei den täglichen Video-Calls ab und zu mal zu sehen. Im Grunde ist es ja auch egal, wie man sich kleidet, solange man sich wohlfühlt! Schließlich ist jeder seines eigenen Glückes – Pardon! – seiner Kuscheligkeit Schmied.
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