Digitale Erlebnisse statt einfacher Inhalte – das ist es, was Endverbraucher:innen heute von digitalen Marken erwartet. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, brauchen E-Commerce-Brands smarte Tools, um potenzielle Käufer:innen und Fans mit den passenden Inhalten zum richtigen Zeitpunkt auf ihrer jeweiligen Customer Journey zu erreichen. Welche Kriterien CMS-Lösungen als technisches Fundament für erfolgreiches Content Management im Jahr 2021 erfüllen müssen, erklärt Dominik Angerer, Mitgründer und CEO von Storyblok.
1. Technologische Unabhängigkeit
Wenn es darum geht, durch starken Content begeisternde Erlebnisse zu schaffen, sind veraltete CMS-Plattformen in der Regel einer der größten Bremsklötze für Unternehmen. Starre Architekturen, die Frontend- und Backend-Systeme miteinander verbinden, hemmen nicht nur die Flexibilität von Redakteur:innen und Content Manager:innenn, sondern hindern Marketing-Teams auch daran, je nach Bedarf zusätzliche Kanäle zu bespielen.
Moderne CMS-Systeme hingegen sollten auf Basis eines API-First-Ansatzes die Möglichkeit bieten, zusätzliche Plattformen flexibel mit einzubinden. Ein Lösungsansatz lautet „Best of Breed“: Tools, auf welche dieses Prädikat zutrifft, operieren sprach- und framework-unabhängig und ermöglichen eine Integration und Verzahnung einzelner Kanäle und Technologien. Auf diese Weise können beispielsweise Redakteur:innen und Entwickler:innen mit ihren jeweils präferierten Tools arbeiten, ohne dass sich beide Bereiche auf eine gemeinsame Lösung einigen müssen.
Wie sich diese Form der technologischen Unabhängigkeit in der Praxis äußert, zeigt das Beispiel von Odd Molly.
2. Skalierbares Set-Up
Unmittelbar mit dem Faktor Flexibilität einher geht der Aspekt der Skalierbarkeit. Gerade im stark wachsenden E-Commerce-Segment müssen Unternehmen jederzeit in der Lage sein, Anpassungen vorzunehmen, um beispielsweise auf ein massiv erhöhtes Traffic-Aufkommen reagieren zu können. Bei gleichbleibender Leistungsfähigkeit, versteht sich – lange Ladezeiten oder gar ein Ausfall des Webshops sind für Online-Händler sozusagen der Super-Gau.
Unternehmenswachstum findet auf den unterschiedlichsten Ebenen statt. Im E-Commerce geht ein solcher Trend sehr häufig auch mit einem größer werdenden Produktportfolio einher. Dies hat zur Folge, dass Online-Shops in der Lage sein müssen, je nach Bedarf schnell und unkompliziert ihr Angebot anzupassen, zu erweitern oder auch neue Funktionen oder Software zu integrieren. Auch hier kommen die Vorteile von Technologielösungen auf Basis des Best-of-Breed-Ansatzes zum Tragen, da sie Unternehmen eine maximale Gestaltungsfreiheit gewährleisten.
3. Omnichannel-Marketing und Personalisierung
Mobile Apps, Websites, Tablets, AR- und VR-Anwendungen: Dies sind nur einige der relevanten Kanäle, und es werden immer mehr. Denken wir nur an das Internet of Things und die wachsende Zahl an Devices, über welche Konsument:innen potenziell mit Marken interagieren wollen. Diese Entwicklung erfordert Funktionen, mit denen Marketing- und Entwickler-Teams Inhalte nicht nur zu distribuieren können. Der Anspruch lautet nach wie vor: digitale Erlebnisse schaffen, an jedem einzelnen Touchpoint!
Für Unternehmen, die weltweit tätig sind, bedeutet das beispielsweise, dass jede dieser Experiences den Sprachen, Kulturen und Vorlieben des jeweiligen Zielmarktes angepasst werden muss. Manuell ist eine solche Form der Lokalisierung schlichtweg nicht möglich, weshalb ein modernes Content Management System intelligent genug sein sollte, um etwa bei der Übersetzung von Inhalten zu unterstützen. Zudem sollte es in der Lage sein, die momentane Absicht der User:in zu erkennen und auf dieser Basis die richtige Botschaft zum passenden Zeitpunkt im richtigen Kanal auszuspielen.
4. Agile Strukturen
Nicht erst seit der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen entwickelt sich eine neue Arbeitswelt, in der ganze Unternehmen immer häufiger dezentral organisiert sind. Teams in den unterschiedlichsten Größen arbeiten dann an einer Vielzahl von Projekten, manchmal über den ganzen Globus verteilt und in unterschiedlichen Zeitzonen.
Während Legacy-Plattformen, in diesem Fall also traditionelle CMS-Systeme, häufig Silos schaffen, die die effektive Zusammenarbeit von Personen aus verschiedenen Abteilungen oder sogar innerhalb derselben Abteilung einschränken, sollte ein modernes Web-CMS aktiv dabei helfen, diese Barrieren abzubauen und agile Strukturen in der Zusammenarbeit von Teams zu fördern. Beispielsweise, indem Rollen und Berechtigungen definiert, Hypothesen getestet oder kurzfristige Änderungen an Kampagnen vorgenommen werden können.
Außerdem brauchen Redakteure ein CMS, mit dem sie ihre Inhalte erstens schnell auf den Markt bringen und das zweitens eine visuelle Bearbeitungsoberfläche bietet, mit der sie Inhalte unkompliziert an die Anforderungen unterschiedlicher Kanäle und Zielgruppen anpassen können. Entscheidend ist hierfür ein intuitiv bedienbarer Content-Editor, über den sich nicht nur Inhalte, sondern kanalübergeifende Experiences kreieren lassen.
5. Sicherheit
In unserer digital geprägten Welt ist gerade für Unternehmen, deren Präsenz sich vorwiegend online abspielt, ist Sicherheit einer der kritischen Faktoren bei der Auswahl neuer Technologie-Lösungen. Veraltete Content-Management-Plattformen jedenfalls, von denen noch immer erstaunlich viele im Einsatz sind, weisen immer wieder gravierende Sicherheitslücken auf und sind deshalb nicht selten ein beliebtes Ziel von Cyber-Kriminellen.
Traditionelle CMS-Plattformen sind zumeist eng mit dem Server verbunden und stellen so per se ein größeres Sicherheitsrisiko dar. Bei einem modernen Web-CMS hingegen sind Frontend und Backend nicht miteinander verbunden. Diese Architektur sorgt dafür, dass bei einem Angriff “lediglich” ein einzelner Bereich betroffen ist und es die Angreifer wesentlich schwerer haben, zum Backend-Server durchzudringen.
Das moderne CMS – eine Zukunftsinvestition!
E-Commerce-Brands und Onlinehändler müssen bei ihrer Entscheidung für ein Content Management System eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigen. Fakt ist: Der Trend einer wachsender Vielzahl an Touchpoints sowie der steigende Anspruch der Konsument:innen an das originelle, kanalübergeifende Storytelling von Marken sind Trends, die sich nicht mehr umkehren lassen. Entsprechend ist eine flexible, unabhängige Lösung – beispielsweise in Form eines Headless CMS – in gewisser Weise eine Absicherung für die Zukunft.
Über den Autor
Dominik Angerer (26) ist Co-Founder und CEO von Storyblok. Nachdem er für große Agenturen als Full-Stack-Entwickler gearbeitet hatte, gründete er das Unternehmen im Jahr 2017. Dominik ist zudem aktives Mitglied in der Open-Source-Community und einer der Organisatoren von StahlstadtJS.
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