Der Online-Handel ist und bleibt ein wesentlicher Bestandteil des Konsumverhaltens. Aktuellen Hochrechnungen zufolge soll der Online-Umsatz in diesem Jahr erneut leicht angewachsen sein. Ermittelt wurde ein Plus von 0,9 Prozent auf 100,4 Milliarden Euro, teilt das IFH Köln mit Verweis auf die Ergebnisse des aktuellen „Branchenreport Onlinehandel“ mit.
Online-Kauf von Waren für den täglichen Bedarf weiter beliebt
Begünstigt hat die positive Entwicklung allen voran erneut der Bereich der Fast Moving Consumer Goods (FMCG), also Güter des täglichen Bedarfs wie Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Kosmetik oder auch Produkte für Haustiere. „Diese Tendenz war schon während der Pandemie zu sehen, da Konsument:innen aufgrund von möglichen Infektionen auch für Güter des täglichen Bedarfs Online-Anbieter bevorzugten“, kommentiert das Institut die Ergebnisse. Für das komplette Jahr könnte in dem Segment ein Umsatzplus von bis zu 14 Prozent erreicht werden.
Auch in der Kategorie „Gesundheit und Wellness“ ist ein positiver Aufwärtstrend zu sehen. So wurden den Berechnungen zufolge 2023 hier zwischen 7 und 11 Prozent mehr Umsatz im Online-Geschäft generiert.
Elektronik – lieber gebraucht
Zu den Verliererkategorien zählt indes der Bereich Consumer Elektronik. Die Erlöse werden voraussichtlich um bis zu neun Prozent sinken. Grund dafür ist eine verstärkte Hinwendung zum Secondhand-Geschäft: „Während CE/Elektro online in Form von Gebrauchtware eine höhere Relevanz einnehmen, sinkt das Interesse an Produkten aus diesem Bereich als Neuware“, heißt es vom IFH.
Generell wird der Großteil gebrauchter Ware inzwischen online verkauft und gekauft. Der Anteil des Online-Handels am Gesamtmarkt für Secondhand-Produkte betrug im Jahr 2022 57,4 Prozent. Maßgeblich werden Mode und Accessoires gekauft, aber eben auch Elektrowaren. Neben bekannten Marktplätzen wie Ebay sind in den letzten Jahren auch mehr reine Secondhand-Plattformen wie Vinted, Medimops oder Mädchenflohmarkt im Markt aktiv. Einige von ihnen ermöglichen nicht nur einen Austausch von Privatkäufer:innen und Kundschaft, sondern bieten etwa auch Serviceleistungen für gewerbliche Händler:innen an. Diese erzeugen bei Konsument:innen auch „oft ein Gefühl von mehr Sicherheit, weshalb der Kauf von Gebrauchtware über einen Händler oftmals bevorzugt wird“, so das IFH. Im Jahr 2022 seien 66 Prozent des Secondhand-Geschäfts in dem B2C-Bereich abgewickelt worden.
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