1. Werbung, Werbung, Werbung – Bei Ebay, Youtube, Firefox und Co.
2. Amazon verärgert mit massiven Vertriebsbeschränkungen
3. Google Phantom-Update, Kaufen-Button und Neuigkeiten von Paypal
4. Douglas als Club und Zalando mit neuem Service
5. Otto mit Verlusten, Ebay mit Betrugsproblemen
6. Händlerbund startet Verpackungsshop, Hermes hilft beim Auslandshandel
7. Amazon: Handgemachtes, Kartellbeschwerde, Steuern und und und…
Der Wonnemonat Mai brachte nicht allen Online-Händlern und Unternehmen die versprochene Wonne: So erzürnten die umfangreichen Vertriebsbeschränkungen auf Amazon viele Anbieter. Google sorgte mit einem mysteriösen Phantom-Update für einigen Wirbel. Nachrichten über Betrugsvorfälle bei Ebay Kleinanzeigen machten die Runde und Hermes will Händlern dabei helfen, einfacher ins Ausland zu verkaufen. Wie fassen die wichtigsten Entwicklungen und Neuerungen für Sie zusammen.
(Bildquelle Rückblick: Ahmet Misirligul via Shutterstock)
Werbung, Werbung, Werbung – Bei Ebay, Youtube, Firefox und Co.
Ebay schraubt wieder am eigenen Online-Marktplatz. Was in der Vergangenheit einigen Händlern die Nackenhaare aufstellte, dürfte diesmal jedoch tatsächlich große Vorteile bringen. Denn Ebay bietet unter dem Schlag „Commerce Advertising“ künftig neue Services für Werbetreibende an. Das Highlight: Es wird ein neues Cost-per-Sale-Modell geben, bei dem Händler nur Geld bezahlen müssen wenn nicht nur auf ihre Anzeigen geklickt wird, sondern wenn tatsächlich etwas über die Werbung verkauft wird.
Auch Firefox und Pinterest schrauben an ihren Werbeanzeigen: Der Webbrowser will nämlich auf den Browser-Verlauf seiner Kunden zugreifen, um mit diesen Informationen Anzeigen künftig noch passgenauer und treffsicherer zu schalten – zum Beispiel auch bei den Vorschlägen, die beim Öffnen neuer Tabs gelistet werden. Die Bildplattform Pinterest hingegen fokussiert sich bei der Werbung momentan auf Videos. Neben zahlreichen anderen Neuerungen führt das Portal ein neues Format ein, das an die beliebten Gif-Bewegtbilder erinnert, einen großen Spaßfaktor bringen soll und auch Verkäufe ankurbeln könnte.
Und mit Werbeformaten geht es weiter: Auch Youtube will weiter aufrüsten und künftig mit einer eingebauten Kaufen-Schaltfläche innerhalb der Videos die Verkäufe in die Höhe treiben. Eine Strategie, die bei vielen Kunden durchaus ankommen dürfte. Und zu guter Letzt eine schlechte Nachricht für Werbetreibende: Der Werbeblocker AdBlock Plus will wieder die Smartphones erobern. Nach einer zeitweisen Sperre durch Google will das Unternehmen mit einer neuen App wieder durchstarten und gegen die werblichen Strategien verschiedener Unternehmen vorrücken. Eine Entwicklung, die Händler im Auge behalten sollten.
Amazon verärgert mit massiven Vertriebsbeschränkungen
Kaum ein anderes Thema hat bei Online-Händlern im Mai so hohe Wellen geschlagen, wie die umfassenden Vertriebsbeschränkungen auf Amazon. Wo man anfänglich noch von Einzelfällen ausgehen musste, wandten sich immer mehr Betroffene an die Redaktion von OnlinehändlerNews und brachten die ganze Tragweite dieser Strategie ans Licht. Neben Asics wird der Verkauf auch zahlreicher anderer Marken beschränkt: So zum Beispiel von Burberry, Joop, Cartier, Burberry, Clarins etc.
Auf Nachfrage von OnlinehändlerNews zeigte sich Amazon wenig redebedürftig und verkündete, keine Details zu Geschäftsbedingungen und Konditionen preiszugeben. Asics hingegen kommentierte die Bestimmungen damit, ein hohes Niveau an Kundenservice und Qualität für die Kunden sicherstellen zu wollen. Vielen Händlern werden durch solche massiven Einschränkungen jedoch zum Teil die Existenzgrundlagen oder zumindest große Potenziale genommen. Dass sich die Hersteller damit am Ende auch selbst schaden könnten, wird unter den aktuellen Umständen augenscheinlich außer Acht gelassen.
Google Phantom-Update, Kaufen-Button und Neuigkeiten von Paypal
Wer die Rankings bei Google im Blick behält, dem werden in den vergangenen Wochen starke Schwankungen aufgefallen sein, die die Branche unruhig machten. Schuld war anscheinend ein neues – unangekündigtes – Update von Google. Dieses wurde anfänglich als Phantom-Update betitelt. Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass mit dieser Änderung am Core-Algorithmus die Qualität von Websites in den Blick gerückt wurde. SEO-Experten raten, nicht in Panik zu verfallen und die SERPs weiter im Auge zu behalten.
Eine weitere Neuerung bei Google: Das Unternehmen hat angekündigt, einen Kaufen-Button in seine mobile Suche zu integrieren – vorerst zumindest in den bezahlten Suchergebnissen. Damit sollen User künftig noch besser mobile Einkäufe tätigen können. Apropos kaufen und bezahlen: Eine neue Payment-Studie hat gezeigt, dass der Kauf auf Rechnung sogar noch beliebter ist als vor einem Jahr. Auch Paypal und Lastschrift konnten ihre Marktanteile weiter ausbauen.
Und wo wir gerade bei Paypal sind: Das Zahlungsunternehmen will den Fokus künftig noch stärker auf Kredite legen und hat die Obergrenze der Kredite auf 85.000 US-Dollar erweitert. Außerdem hat der Konzern Anfang Mai seine Nutzer im großen Stil über die neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen hingewiesen, die zum Teil auch im Zuge der Ebay-Abspaltung entstehen. Dabei wird klar: Paypal stärkt die Rechte der Käufer, wobei die Händler in einigen Fällen das Nachsehen haben.
Douglas als Club und Zalando mit neuem Service
Alles neu bei Douglas. Naja, nicht alles, aber ein bisschen. Die Parfümerie-Kette hat ihrer monatlich erscheinenden Überraschung-Box eine Rundumkur unterzogen. Sie heißt jetzt Dou-Box, kommt mit neuem Design, neuen (kostspieligeren) Varianten und einem noch exklusiveren Gesamteindruck daher. Und sie ist jetzt an eine Club-Mitgliedschaft gekoppelt.
Daneben hat auch Zalando einiges geändert: Das Modeunternehmen bietet einen neuen Curated Shopping Service namens Zalon an, mit dem Kunden eine rundum-Beratung erhalten soll – zuerst mithilfe eines digitalen Fragebogens, dann durch eine persönliche Beratung via Telefon. Unsere Redakteurin Julia Ptock hat’s getestet und verrät mehr.
Otto mit Verlusten, Ebay mit Betrugsproblemen
Während sich die Otto Group mit einem weniger guten Geschäftsbericht für 2014/15 herumschlagen muss und mit einem Verlust von 196 Millionen Euro kämpft, hat Ebay Probleme ganz anderer Art: Der Online-Marktplatz ist in den Blickpunkt der Verbraucherschutzzentrale gerückt. Diese warnt vor kriminellen Aktivitäten auf Ebay Kleinanzeigen. Auch das LKA hat vermeldet, dass es in der Vergangenheit vermehrt zu Erpressungen und Betrugsfällen auf dem Kleinanzeigen-Portal gekommen sei. Besonders im Bereich von Auto-Verkäufen sollten Händler und Kunden wachsam sein.
Händlerbund startet Verpackungsshop, Hermes hilft beim Auslandshandel
Der Händlerbund bietet seinen Mitgliedern noch mehr Service und hat die Pforten zu einem eigenen, exklusiven Verpackungsshop geöffnet. Hier finden sich für die verschiedensten Bedürfnisse unterschiedliche Verpackungsmaterialien, Kartonagen und sonstiges Zubehör rund um den Versand. Ab einem Bestellwert von 200 Euro ist der Versand sogar gratis.
Und weiter geht es im Bereich Logistik: Hermes will den internationalen Handel für seine Kunden noch leichter machen und startet dazu ein neues Tool namens BorderGuru: Dieses soll Händlern ein Rundum-Sorglos-Paket bieten und verspricht Hilfe bei der Zahlungs- und Zollabwicklung, bei Währungsproblemen und natürlich bei allen Aspekten rund um die Lieferung.
Amazon: Handgemachtes, Kartellbeschwerde, Steuern und und und…
Es ist kaum zu glauben, für wie viele Schlagzeilen Amazon in nur einem Monat verantwortlich ist. Auch im Mai legte der Konzern wieder ordentlich vor. Zum einen kündigte das Unternehmen einen neuen Marktplatz für Handgemachtes an und erntete dabei von den Handmade-Händlern Interesse, aber auch Skepsis. Zum anderen soll in den USA ein neuer Taschengeld-Service starten, mit dem schon die jüngsten Verbraucher geködert werden könnten. Außerdem: Amazon zahlt endlich Steuern in Deutschland. Die Reaktionen der Öffentlichkeit ist wenig freundlich.
Ärger bereitet überdies die Unternehmens-Tochter Audible. Weil diese ein neues Flatrate-Konzept für Hörbücher anstrebt, überlegen konkurrierende Verlage, eine Kartellbeschwerde einzureichen. Positives gibt es für Amazon daneben im Bereich Streaming: Ein Test hat ergeben, dass der Konzern mit Prime Instant Video auf dem deutschen Markt den besten Dienst in puncto Online-Videotheken bietet.
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