Nach einer neuen TNS-Studie, die im Auftrag von Ebay durchgeführt wurde, liegen in jedem deutschen Haushalt durchschnittlich 3.223 Euro rum. Die ungenutzten Gegenstände könnte man ja auch verkaufen. Aber wo? Vielleicht auf Ebay? Dabei hat der Marktplatz in letzter Zeit wenig für seinen C2C-Sektor getan.
(Bildquelle Flohmarkt: trekandshoot via Shutterstock)
Ebay hat eine Studie in Auftrag gegeben, die herausgefunden hat, wie viele ungenutzte Gegenstände in deutschen Haushalten ungenutzt herumliegen. Das Ergebnis: Durchschnittlich fristen 217 Objekte ein ungenutztes Dasein und verstauben. Der geschätzte Gesamtwert liegt pro Haushalt bei 3.223 Euro.
Regional herrschen dabei große Unterschiede. So sind es im Norden von Deutschland nur 188 ungenutzte Gegenstände. Ziemlich wenig, wenn man sich den Wert im Süden ansieht. Dort sind es nämlich 241. An der Spitze steht dabei München mit 255 Dingen und einem geschätzten Gesamtwert von 7.009 Euro. Wenig überraschend: In jedem deutschen Haushalt liegt mehr als ein in Smartphone oder Handy herum. Dabei lässt sich damit laut Ebay noch ordentlich Geld verdienen, denn wie es in der Unternehmensmeldung heißt, erzielt ein iPhone 4 rund 107 Euro beim Verkauf.
Will Ebay mehr private Verkäufer auf den Marktplatz locken?
Die Zahlen sind interessant, allerdings auch nicht so aufregend. Warum sich also mit dem Thema beschäftigen? Die Antwort ist simpel. Denn wenn man sich überlegt, wer die Studie in Auftrag gegeben hat, kommt man leicht ins Grübeln. Ebay ist nämlich schon länger nicht mehr dafür bekannt, dass Privatpersonen gebrauchte Gegenstände über den Marktplatz verkaufen. Was früher ein Auktionshaus war, setzt in letzter Zeit in erster Linie auf Sofort-Kauf und auf gewerbliche Händler und nennt sich Marktplatz.
Warum ermittelt Ebay also die Anzahl von ungenutzten Gegenständen in deutschen Haushalten? Gewerbliche Händler dürfte das kaum interessieren, außer vielleicht die Re-Commerce-Unternehmen. Besteht etwa die Möglichkeit, dass Ebay wieder mehr private Händler auf seine Seite holen möchte? Gut möglich, denn mit der Trennung von Paypal muss das Unternehmen sehen, woher das Geld kommt.
Fast 4 Milliarden Euro schlummern in deutschen Haushälten
Schaut man sich einmal die allgemeinen Gebühren für private Verkäufer an, stellt man schnell fest, dass da doch ordentlich Geld zu holen ist. Neben der Verkaufsprovision von zehn Prozent wird ab dem 21. Gebot auch eine „nicht erstattungsfähige Angebotsgebühr von 0,50 Euro an“. Bei durchschnittlich 217 Objekten macht das für Ebay Einnahmen in Höhe von immerhin fast 100 Euro pro Haushalt aus. Bei ca. 39,93 Millionen Privathaushalte in Deutschland (Stand 2013) macht das am Ende Einnahmen von fast vier Milliarden Euro. Nicht schlecht. Auch wenn die Zahlen nur den Durschnitt angeben und natürlich nicht jeder Haushalt sämtliche ungenutzte Objekte verkauft, zeigen sie doch, dass sich das Geschäft für Ebay durchaus lohnt.
Kein Wunder also, dass Ebay eine solche Studie veröffentlicht. Wie es scheint, hofft das Unternehmen auf neue private Händler. Denn hier liegt richtig viel Geld vergraben. Nicht nur für die Verkäufer, auch für Ebay.
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MÄNGELLISTE IST SCHROTT !!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!
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