Die wichtigsten Themen des heutigen Tages aus der Branche kurz und knackig zusammengefasst: Im kommenden Jahr wird eine neue Paketlösung an den Start gehen. Außerdem: Der Mode-Händler Zalando hat mit Bestell-Betrügern zu kämpfen, Media-Saturn ersetzt seine Preisschilder aus Papier durch digitale Anzeigen, mit „Smartful“ richtet sich Hermes Fulfilment an KMUs und die Deutsche Post erweitert ihr E-Commerce-Portfolio.
(Bildquelle Abend-News: Anna Demjanenko via Shutterstock)
Hermes & Co.: Vorstellung einer neuen Paketlösung
In Düsseldorf haben heute Hermes, DPD und GLS eine neue Paketlösung vorgestellt, die im Sommer 2016 auf den Markt kommen soll. Bis zu drei Pakete sollen in die Kästen passen. Auch Retouren können darin abgelegt werden. Diese holt dann der jeweilige Paketdienst ab. 15 Monate hat die Entwicklung der Paketkasten-Lösung in Anspruch genommen, wobei eine Optimierung auch weiterhin fokussiert wird. „Paketkästen, die nicht auf einen Dienstleister beschränkt sind, können das Empfangen von Paketen für viele Menschen vereinfachen“, sagte Dirk Reiche, Geschäftsführer von Parcellock. Das Unternehmen peilt zum Start einen Preis von 150 Euro pro Kasten an.
Zalando: Ermittlung aufgrund von Bestell-Betrug
Die Staatsanwaltschaft ermittelt in einem recht ungewöhnlichen Fall: Der Online-Mode-Händler Zalando soll ein Jahr lang insgesamt fast 1.000 Pakete mit Kleidung an ein saarländisches Flüchtlingslager geschickt haben. Der Gesamtwert der Waren beträgt rund 180.000 Euro. Das Prekäre daran: Die Rechnungen wurden nie beglichen. Deswegen hat Zalando Anzeige bei der Polizeiinspektion Lebach gestellt. Der Fall wirft jedoch auch eine wichtige Frage auf: Wieso hat der Mode-Händler ein Jahr lang Pakete an das Flüchtlingslager geschickt, obwohl keine Rechnung beglichen wurde? Das ist besonders dann ungewöhnlich, wenn man die sonstigen Bemühungen von Zalando in Sachen Betrugsprävention betrachtet. Es bleibt spannend, wie sich der Fall weiterhin entwickeln wird.
Media-Saturn: Einführung von digitalen Preisschildern
Die Elektronikkette Media-Saturn verabschiedet sich komplett von den etablieren Preisschildern aus Papier. In sämtlichen 430 Filialen sollen zukünftig digitale Anzeigen über den Preis informieren. Durch die Digitalisierung sollen den Mitarbeitern unter anderem umständliche Preisänderungen abgenommen werden. Das neue Preissystem könnte sich jedoch auch auf den Online-Handel auswirken: Wenn ein technisches Gerät bei Amazon billiger zu haben ist, als in einer Media Markt oder Saturn-Filiale, dann können diese nun schneller reagieren und die Preise anpassen. Verbraucherschützer zeigen sich bislang noch skeptisch gegenüber den digitalen Anzeigen: „Für die Kunden haben die digitalen Preisschilder nicht nur Vorteile. Zwei Stunden vor der Fußball-Übertragung im Fernsehen könnten die Chips oder das Bier dann auch mal teurer werden“, meint Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Hermes Fulfilment: „Smartful“ für KMUs gestartet
Hermes Fulfilment hat mit „Smartful – Made by Hermes Fulfilment“ eine neue E-Commerce-Lösung entwickelt, die sich insbesondere an StartUps sowie kleinere und mittelständische Unternehmen richtet. Sie basiert auf SAP und bietet eine neue Organisations- und IT-Struktur. Die Architektur wurde modular gestaltet, sodass es sich an die unterschiedlichen Systeme der Kunden andocken lässt. Dadurch sollen mehrmalige Anpassungen der Software wegfallen, sodass den Händlern der Einstieg in das professionale Geschäft erleichtert wird und dieser sich auf Kernaufgaben wie Produktentwicklung und Sortimentsgestaltungen konzentrieren können. Smartful besteht aus einem Basispaket, das bei Bedarf um verschiedene Bereiche erweitert werden kann.
Deutsche Post DHL: Fokus auf E-Commerce
Auch die Deutsche Post will sich stärker auf den E-Commerce konzentrieren. Dafür hat das Logistikunternehmen sein Portfolio erweitert und unter anderem den neuen „Warenbrief International“ vorgestellt. Mit ihm sollen Waren bis zu 500 Gramm schneller und kostengünstiger ins Ausland versendet werden können. Die maximale Höhe des Warenbriefs beträgt zwei Zentimeter, wodurch er in die meisten Briefkästen der Welt passt. Zudem hat die Deutsche Post zwei weitere Neuerungen verkündet: Das Versandportfolio wurde um die Warensendung Maxi erweitert. Dadurch können nun auch 1.000 Gramm schwere Gegenstände versendet werden. Zudem ist eine neue Microsite der DHL an den Start gegangen. Dort können sich Kunden über Briefprodukte für den Transport von online bestellten Waren informieren.
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