Vor einigen Jahren hat Amazon-Gründer Jeff Bezos der Welt seinen Traum vom Fliegen offenbart. Drohnen seien die Zukunft. Sowohl der Online-Handel als auch die Logistik könnten von dieser neuartigen Technologie profitieren. Lieferungen sollen durch die fliegenden Objekte wesentlich schneller und moderner werden!

Amazon machte Drohnen zum Hype

Dass Jeff Bezos für diesen Traum hauptsächlich Hohn und beißenden Sarkasmus erntete, war für ihn nebensächlich. Schließlich muss man als Unternehmer immer Träume und Ziele haben – auch wenn diese vielleicht etwas hoch gesteckt sind und erst einmal befremdlich klingen. Und obwohl zahlreiche spöttische Videos, Kommentare und Kolumnen die Runde gemacht haben und teilweise wahrlich für Lacher sorgten, ebbte der Hype um die Drohnen nie wieder richtig ab.

Seitdem scheint es kein Halten mehr zu geben: Zum Spaß, als semi-professionelles Projekt oder im Bereich Marketing tauchen immer wieder Videos auf, die von neuen Drohnen und verbesserten Flug-Möglichkeiten erzählen. Auch große Unternehmen wie die Deutsche Post, Wal-Mart oder Google heizen das Thema mit eigenen Plänen immer wieder an. Zwischenzeitlich gab es hierzulande schon Spekulationen um Drohnen-Nummernschilder und -Führerscheine.

Sicherlich könnten Drohnen – gerade in entlegenen oder unwirtlichen Gegenden – den Transport von Gütern erleichtern. Doch alles in allem werden die scherzhaften, aber auch ernst gemeinten Drohnen-Pläne bis auf Weiteres wohl Fantasie-Projekte bleiben. Viel zu hoch sind die Fragen nach Kontrolle, Sicherheit, Missbrauch und umfassenden rechtlichen Aspekten.

Geringe Wahrscheinlichkeit und vage Pläne

Und gerade weil es so unwahrscheinlich ist, dass Drohnen in den kommenden Monaten oder auch Jahren bei der Zustellung von privat bestellten Paketen in Deutschland zum Einsatz kommen, scheinen sich immer wieder neue Unternehmen in das Thema einzuklinken. „Einfach mal mitreden! Einfach mal vage Pläne in den Raum werfen…“, scheinen sie sich zu denken. Und die Aufmerksamkeit, die sie erhaschen, gibt ihnen Recht.

Und so sprechen wir im Jahr 2015 von roten Rosen, die es – ganz im Sinne von Hildegard Knef – regnen soll: Denn selbst der Blumen-Anbieter Blume2000 hat nun entsprechende Pläne verkündet. Wie das am Ende aussehen könnte, wurde vor einigen Monaten schon einmal von einem anderen Blumen-Unternehmen getestet:

 

 

Und obwohl ich mir selbst wünsche, dass mir beispielsweise mein morgendlicher Kaffee, meine Wocheneinkäufe, frische Pasta vom Italiener um die Ecke oder meine Online-Bestellungen bald von netten kleinen Drohnen geliefert werden, muss man den gesetzlichen Rahmenbedingungen, den potenziellen Gefahren und technischen Schwierigkeiten solcher Pläne wohl ins Auge blicken und hinnehmen, dass es sich in den meisten Fällen wohl um bloße Werbe-Kampagnen handelt.