Von allen Feiertagen, die es so gibt – Weihnachten, Neujahr, Ostern, Pfingsten oder auch Christi Himmelfahrt – hat der Valentinstag wohl den schlechtesten Ruf. Jahr für Jahr wird den Alleinstehenden an diesem Tag ihr „Alleinsein“ unerbittlich aufs Butterbrot geschmiert. Dem Valentinstag wird zudem vorgeworfen, er werde kommerziell ausschlachtet. Kein Wunder also, dass der ein oder andere Single dem 14. Februar leicht genervt entgegensieht.
Doch wie immer hat jede Medaille zwei Seiten. Und natürlich gibt es jene, die den Valentinstag zelebrieren und ihn nutzen, um ihren Liebsten eine kleine Freude zu bereiten. Und obwohl Blumen und Süßigkeiten laut einer aktuellen Studie auch weiterhin die beliebtesten Präsente sind, um die eigenen Gefühle auszudrücken, haben mittlerweile auch andere Händler ihre Chance entdeckt. Und diese Chancen sind augenscheinlich sehr weit gefächert.
Blumen, Müsli und andere Lieblichkeiten
Bei der Recherche nach besonderen Valentinstagsaktionen fällt zuallererst auf, dass es besonders die jungen und hippen Unternehmen sind, die dem Valentinstag in diesem Jahr einen Platz einräumen. Unternehmen wie Shirtinator setzen zum Beispiel auf individualisierte Liebesgeschenke und werben für bedruckte Shirts, Tassen und Schlüsselanhänger. Das Blumen-StartUp Bloomy Days, das 2015 mit einem schlüpfrigen und nicht ganz unumstrittenen Blumenposter geworben hatte, ist in diesem Jahr eine Kooperation mit MyMüsli eingegangen und bietet den Kunden somit eine Blumen-Müsli-Kombination (Screenshot: Valentinstag auf Bloomy Days).
MyMüsli selbst hat nicht nur ein fruchtiges „I Love you“-Müsli mit integrierten Schokoherzen kreiert, sondern bietet darüber hinaus wahlweise auch ein passendes Geschirr-Set im Herzchen-Look. Zum Herzchen-Produkt hat zum Beispiel auch der Seifen-Anbieter „Lush“ gegriffen: Im Online-Shop finden sich optisch passende Hand- und Körperseifen, Badebomben und sogar ein bunt-schaumiges Einhorn-Horn, bei dessen Herstellung explizit „keine magischen Wesen zu Schaden gekommen“ sind. –
Häufig ist es so, dass gerade solche kleinen Anmerkungen und Inhalte ein Produkt noch interessanter für den Kunden machen. (Screenshot: Valentinstag: EinhornHorn bei Lush)
Natürlich kommt – wenn man möchte – auch der sinnliche Faktor nicht zu kurz: Der Erotikhändler Amorelie hat beispielsweise passend zum Valentinstag eine „More than Chocolate“-Box herausgebracht, in der sich nicht nur kleine Pralinen, sondern auch eine Massage-Kerze, eine seidene Augenbinde und ein kleiner Auflegevibrator Platz finden. (Screenshot: Valentinstag bei Amorelie)
Auch Händler mit nicht-romantischem Sortiment wittern zunehmend ihre Chance
Natürlich ist es für einen Anbieter erotischer, schokoladiger oder blumiger Produkte nicht schwierig, das eigene Sortiment valentinstagstauglich zu machen. Aber auch Anbieter mit einem etwas anderen Angebot sehen zunehmend ihre Chance, Kunden mit speziellen Valentinsaktionen zu locken.
Ein gutes Beispiel hierfür ist Jochen Schweizer. Der Anbieter für Erlebnis-Events wirbt auf seiner Website für „100 % Herzklopfen“ und schlägt dem geneigten Kunden außergewöhnliche Erlebnisse für Paare vor: Egal ob ein Fallschirm-Tandemsprung, ein Gleitschirm-Tandemflug, ein Städtetrip für Zwei oder auch eine Ballonfahrt – „diese Erlebnisse lassen garantiert alle Herzen schneller schlagen“, schreibt das Portal.
Noch kurioser – und gerade deswegen aufsehenerregend – ist wohl das Angebot der Putzdienstvermittlung Helpling. Selbst hier findet sich ein Verweis auf den Valentinstag, wobei das Portal mit einem romantischen Gewinnspiel lockt. Hierbei können Gutscheine für die externen Anbieter Blume2000, Foodora, Desiary und auch Amorelie gewonnen werden. Neben dem Gewinnpaket wirbt Helpling allerdings auch mit Rabattgutscheinen zum Valentinstag, die es zu jeder Bestellung für die eben genannten externen Anbieter gibt.
Fazit: Es muss nicht immer ein riesiger Aufwand betrieben werden
Schon immer war der Valentinstag gerade für Blumen-, Schokoladen-, Parfüm- oder Schmuckhändler ein Tag, den es zu bewerben galt. Andere Händler haben es da schon schwieriger. Dennoch zeigt sich, dass mit ein bisschen Kreativität selbst ein tendenziell unromantisches Produkt im Sinne des Valentinstags beworben werden kann.
Manche nutzen dafür eine Partnerschaft mit einem anderen Händler. Manche stellen gewisse Artikel zusammen und bewerben dann das entsprechende Valentinstags-Sortiment. Andere, wie zum Beispiel „Geile Weine“, bieten ihren Kunden durch einen klitzekleinen Arbeitsaufwand einen romantischen Mehrwert. Das Unternehmen sorgt für einen „sorgenfreien Valentinstag“, indem mit jeder Bestellung zum Valentinstag auch eine kleine, romantische Playlist für Spotify oder wahlweise für Deezer bereitgestellt wird.
Allein mit dieser Mini-Aktion dürften sich viele Kunden auf romantischer Ebene gut aufgehoben fühlen. Es geht nicht immer darum, eine riesige Aktion vom Zaun zu brechen. Manchmal reicht es, den Kunden zu zeigen, dass man als Händler aktiv ist und sich Gedanken gemacht hat.
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