Snapchat ist auf dem Vormarsch und bahnt sich seinen Weg an die Spitze der sozialen Netzwerke. Selbst Facebook muss sich vor dem Messaging-Dienst fürchten, denn einer neuesten Studie zufolge, hat Snapchat bei den Jugendlichen in den USA Facebook bereits den Rang abgelaufen. Und auch in Deutschland ist Snapchat auf dem Weg nach ganz oben. Das haben auch erste Unternehmen für sich entdeckt und versuchen immer öfter, Snapchat für sich zu nutzen.

 

Snapchat will ganz nach oben.

© Screenshot-Youtube.com

Für Vermarkter zählt es primär, wie viele Mitglieder ein soziales Netzwerk erreicht und wie hoch im Allgemeinen dessen Reichweite ist. Bis dato war hier Facebook Spitzenreiter, weshalb sich auch viele Unternehmen und Vermarkter auf Facebook gestürzt haben. Doch gerade im E-Commerce ist Facebook hinter seinen Möglichkeiten geblieben (genauso wie auch Twitter) und konnte zum Beispiel Online-Händlern längerfristig keinen unersetzbaren Mehrwert bieten. Derzeit lässt sich beobachten, dass Facebook, auch dank der Hilfe von WhatsApp, sich eher zu einer Plattform für den direkten Kundenkontakt entwickelt.

Doch was das Erreichen der jungen Nutzer angeht, muss sich Facebook gehörig vor Snapchat fürchten. Immerhin weiß Snapchat, wie man die 12- bis 24-Jährigen für sich gewinnt. Einer Untersuchung von Edison Research zufolge, nutzen in den USA 72 Prozent dieser Altersgruppe Snapchat, 26 Prozent von ihnen nutzen unter den sozialen Netzwerken am liebsten Snapchat.

700 Millionen Snaps am Tag, 9.000 in der Sekunde

Und wie können Unternehmen die kreativen Möglichkeiten der Snaps für sich nutzen? Immerhin werden rund 700 Millionen davon jeden Tag versendet. Inzwischen finden sich einige namhafte Unternehmen unter den Nutzern von Snapchat: In Deutschland zum Beispiel Rewe, Neckermann oder Sixt, in den USA beispielsweise Taco Bell und Acura.

Rewe nutzt Snapchat etwa, um neue Auszubildende zu gewinnen. Dafür hat das Unternehmen zum Beispiel über seinen Snapchat-Kanal Bewerbungstipps gegeben. Im Interview haben die Experten des Snapchat-Kanals von Rewe verraten, was an Snapchat für Unternehmen so interessant ist: „Snapchat ist insofern interessant, als das uns das Netzwerk eine vollkommen neue Art der digitalen Kommunikation ermöglicht. Es geht weniger um anspruchsvolle Texte und aufwändige Produktionen, sondern mehr um authentische Inhalte und um das, was gerade in diesem Moment passiert. Weniger Hochglanz, mehr Momentaufnahmen.“

Sixt wiederum hat Snapchat als Begleitung einzelner Events genutzt. „Wir erhalten eine hohe Dichte an attraktivem und aktuellem Content und geben den Usern eine klare Motivation zuzuschauen“, sagte Matthias Stock von Sixt.

Facebook wollte Snapchat kaufen

Die Möglichkeiten für Unternehmen auf Snapchat sind zahlreich und noch lange nicht ausgereift. Bei brandwatch.com findet man eine interessante Übersicht, über das, was möglich ist.

Der Aufstieg von Snapchat ist Facebook keinesfalls fremd. Immerhin wollte Facebook Snapchat schon im Jahr 2013 mit einem Milliarden-Angebot übernehmen, was aber letztlich nicht geklappt hat. Das könnte sich langfristig für Facebook als sehr ärgerlich erweisen.