Es gibt diesen Witz im Netz, dass Kinder gar nicht mehr wissen, warum der „Speichern“-Button aussieht, wie er aussieht, und wer einmal eine alte Diskette in Händen hält, bekommt gesagt, dass er den Button 3D-gedruckt habe. Ähnlich wird es wohl auch mit der Raute sein. Das Nummernsymbol, das sich auf allen alten Telefonen findet – und wo man schon Witze im Netz findet, warum Telefone, die vor Twitter gebaut wurden, das Hashtag brauchten.
how do you feel about using # (pound) for groups. As in #barcamp [msg]?
— ?ChrisMessina (@chrismessina) 23. August 2007
Am 23. August 2007 wurde die Idee des Hashtags auf Twitter begründet: „Was haltet ihr davon, das Symbol # (Raute) für Gruppen zu verwenden? Wie in #barcamp (msg)?“, fragte der ehemalige Google-Designer Chris Messina vor zehn Jahren dort. Wie die FAZ berichtet, wurde die Idee von Twitter zunächst abgelehnt. „Diese Dinge seien nur etwas für Nerds. Das werde sich niemals durchsetzen“, habe der Dienst Messina mitgeteilt.
Die Welt in einer Raute
Heute sieht die Welt gänzlich anders aus. Wer sein Projekt nicht in einem (sinnigen) Hashtag ausdrücken kann, hat das moderne Internet nicht wirklich verstanden. So dient das Hashtag heute dazu, aktuelle Nachrichten zu bedeutenden Ereignissen zu sammeln. Die Welt in einer Raute. Das verschafft schnell Überblick und erleichtert so manchem Journalisten die Arbeit. Die am häufigsten verwendenten Hashtags sind übrigens #FollowFriday bzw #FF, #ThrowbackThursday bzw. #tbt und #NowPlaying bzw. #np.
Aber das Hashtag wird auch verwendet, um einen zusätzlichen Kommentar zu seinem eigenen Beitrag abzugeben. Selbstreflexion in der Raute. „Habe gerade die Milch in den Schrank und das Müsli in den Kühlschrank gestellt #Trottel“ wäre kein ungewöhnlicher Tweet. Das Ergebnis: So manches Mal finden sich inzwischen auch Hashtags, die übermäßig lang sind und sich nicht zur Ordnung von Themen eignen, da sie niemand anders so verwenden würde. Aber sie sorgen so mitunter für eine zusätzliche Prise Humor in den Nachrichten. Ein bekanntes Beispiel dafür war in jüngster Zeit auch #Cofveve, das sich nach einem digitalen Ausrutscher von Donald Trump etabliert hatte.
Also: #HappyBirthday, liebes Hashtag! Denn ohne dich wäre das Netz etwas weniger strukturiert und auch etwas langweiliger.
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