Ich kann mich noch gut erinnern, als sich in meiner Jugend viele meiner Freunde gegen das Abitur und Studium und für eine Ausbildung entschieden haben. Das liegt nun schon einige Monde zurück, aber ich weiß noch, wie schwer es damals war, einen Ausbildungsplatz zu bekommen und wie viel Bewerber es gab. Jetzt, gut 15 Jahre später, interessieren sich immer weniger Jugendliche für den Beruf des Bäckers, Malers oder Mechanikers.

Sicherlich spielt da zum großen Teil der finanzielle Aspekt eine Rolle, aber auch die vielen neuen Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt sorgen dafür, dass bestimmte Berufszweige immer unbeliebter werden. Und auch wenn das, besonders von der älteren Generation, oft als schlecht angesehen wird, hat es doch viele Vorteile.

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Mein Vater ist Elektriker und hat sich schon vor Jahren darüber aufgeregt, dass sie keine ordentlichen Azubis mehr finden. „Keiner will sich wirklich mehr körperlich anstrengen und den ganzen Tag nur vor dem PC hängen“, lautet seine Meinung dazu. Wenn die Firma dann doch eine der vielen ausgeschrieben Stellen besetzen konnte, hängt der Jugendliche angeblich eh nur am Smartphone.

Sicherlich ist das ärgerlich für meinen Vater und für die gesamte Firma, allerdings bieten diese Veränderungen natürlich auch wieder völlig neue Möglichkeiten. Ab kommenden Jahr soll es eine eigenständige Ausbildung nur zum Thema Online-Handel geben. Sogar Otto will zukünftig Influencer im eigenen Betrieb ausbilden. Diese Entwicklung lässt nicht nur Stellen unbesetzt, sie schafft auch viele neue.

Danke für meinen Job, Digitalisierung

Das ich hier so die Lanze für die Digitalisierung und damit die Veränderungen auf dem Jobmarkt breche, ist natürlich nicht ganz uneigennützig. Gäbe es diesen ganzen Zweig des Online-Handels und E-Commerce nicht, würde es wohl auch keinen interessieren, was wir hier den ganzen Tag in unserem Büro so zusammenschreiben. Deswegen muss es auch einmal gesagt werden: Danke für meinen Job, Digitalisierung! Da ich aber auch weiterhin gerne Sonntags meine Brötchen haben möchte, hoffe ich natürlich sehr, dass es auch in Zuknuft noch Menschen gibt, die den Beruf des Bäckers ausüben möchten.