Elon Musk hat so einiges im Leben erreicht. Er hat PayPal mit erfunden, mit Tesla will er das Automobil und mit SpaceX die Raumfahrt revolutionieren. Doch mit seinem neuesten Produkt scheint Elon den Faden zu verlieren.

Boring Company Flammenwerfer
Screenshot: Instagram / Elon Musk

Vor zwei Tagen war es wohl endlich so weit. Elon Musk erreichte ein neues Level an Exzentrik und stellte das neueste Produkt seiner Boring Company, die sich hautsächlich mit dem Bau des Hyperloops beschäftigt, vor: ein Flammenwerfer. Was man zunächst als Scherz von Musk hätte verbuchen können, erwies sich schnell als tatsächliches Projekt. 20.000 (Achtung, Wortwitz) gebrandete Flammenwerfer will Musk verkaufen. Für schlappe 500 Dollar kann man das Teil vorbestellen.

Erwartungsgemäß waren die Horden im Netz voller Vorfreude. Musk, der ohnehin als Jesus der Internet-Generation gefeiert wird, hat jetzt auch noch was auf den Markt geworfen, mit dem man sich im Fall der Zombie-Apokalypse durchschlagen könnte. Mehr noch: Musk selbst kostete den Marketing-Gag vollends aus und verwies darauf, dass jeder Käufer eines Flammenwerfers froh sein wird, wenn die Zombies-Apokalypse ausbricht. „Wirkt gegen Horden der Untoten oder ihr kriegt euer Geld zurück!“, posaunte Musk.

Feuerlöscher separat erhältlich

Dass es sich bei dem Flammenwerfer von vornherein um einen Marketing-Gag und eine reine „Ich brauche ein wenig mehr Geld für meine Projekte“-Aktion handelt, wird auch auf der Produktseite weitergetrieben. „Sollte nicht auf dekorative, lackierte Heuballen oder Munitions-Warenhäuser der Boring Company gerichtet werden“, heißt es dort. Und: „Feuerlöscher separat erhältlich (für eine Unmenge an Geld)“. Der Feuerlöscher gibt es übrigens für 30 Dollar – ein Produktbild findet man allerdings nicht.

Am Dienstagmittag seien bereits 17.000 Flammenwerfer verkauft worden, erklärte Musk. Damit hätte er 8,5 Millionen Dollar mit diesem „Spaß-Produkt“ verdient. Spitze Zungen könnten jetzt behaupten, Musk braucht dringend Geld für eines seiner Projekte, die ja die Welt verbessern sollen. Und wie wirkt es eigentlich, wenn ein Unternehmer, der sich rundum als Philanthrop und Weltretter inszeniert, einen FLAMMENWERFER verkauft? Ähnlich sieht das auch die Politik: Miguel Santiago, kalifornischer Politiker, will nun gesetzliche Vorgaben einführen, die den Verkauf des Flammenwerfers zumindest in Kalifornien verbieten sollen.

Musk hat durchaus andere Baustellen

„Der Staat Kalifornien und der Bezirk und die Stadt Los Angeles haben Herrn Musk die Lösung eines realen Problems der öffentlichen Politik durch den Bau eines Untergrund-Tunnels, der den Verkehr entlasten soll, anvertraut“, schreibt Santiago laut The Verge. „Diese Abweichung fühlt sich an wie ein Schlag ins Gesicht.“ Man erlaube es den Menschen schließlich auch nicht, militärische Waffen und Panzer zu kaufen. „Ich kann mir die Probleme, die ein Flammenwerfer für Feuerwehren und Polizei bringen würde, nicht einmal ausmalen.“

Mit dem Produkt trifft Musk zwar den Humor im Netz – der sich in seiner Vollendung in dem Video zeigt, in dem Musk mit Flammenwerfer in der Hand auf seinen Kameramann zustürmt (haha, lustig.) – aber seine ernsthaften Projekte, die tatsächlich die Welt verbessern könnten, geraten so ein wenig mit ins Lächerliche. Zumal Tesla in jüngster Zeit einige Probleme hat, wie auch Finanzen.ch berichtet. Anstatt sich weiter mit dem Flammenwerfer zu beschäftigen, hätte Musk sich auch besser darum kümmern können…