Bundeswirtschaftsminister Altmaier will die Kartellbehörden im Kampf gegen übermächtige Internet-Konzerne stärken, JD.com-Gründer Richard Liu ist verhaftet worden und Westwing steigert seinen Umsatz stark. 

Peter Altmaier
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Altmaier will übermächtige Internet-Konzerne einschränken

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat sich für stärkere Kartellbehörden ausgesprochen, um die Macht von Internet-Konzernen einschränken zu können, bevor sie zu groß werden. „Kartellbehörden müssen künftig bereits eingreifen können, wenn ein Unternehmen mit unfairen Mitteln auf dem Weg zur Marktbeherrschung ist“, so Altmaier laut Heise Online. Er unterstütze damit einen entsprechenden Vorschlag von Ökonomen, die mehr Befugnisse für die Kartellbehörden fordern. Am Dienstag sollen die Vorschläge dazu vorgestellt werden. „Die Digitalisierung verändert nicht nur unsere Art zu leben und zu arbeiten, sondern stellt auch unsere Wettbewerbsbehörden vor neue Herausforderungen“, erklärt Altmaier. Gerade bei digitalen Unternehmen gäbe es Märkte, die nach dem „The winner takes it all“-Prinzip funktionieren. „Ein Unternehmen sichert sich dabei immer mehr Marktmacht. Am Ende gibt es aufgrund von Netzwerkeffekten nur ein Unternehmen, das einen ganzen Markt beherrscht.“

Verdacht auf „sexuelles Fehlverhalten“: JD.com-Gründer Richard Liu verhaftet

Der Gründer der chinesischen Handelsplattform JD.com ist der WirtschaftsWoche zufolge in den USA festgenommen worden. Demnach sei Liu Qiangdong, auch als Richard Liu bekannt, in der US-Großstadt Minneapolis „wegen des Verdachts sexuellen Fehlverhaltens“ am Freitagabend verhaftet worden. Am Samstag sei Liu bereits wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Unklar ist bislang, um was für einen Vorfall es sich genau gehandelt habe – weder die Gerichtsakten noch die Polizei gaben darüber Aufschluss. Der US-Staat Minnesota bemisst strafbares sexuelles Fehlverhalten in fünf Schweregraden, von groben Ordnungswidrigkeiten bis hin zu Straftaten.

Auf Wachstumskurs: Westwing steigert seine Umsätze kräftig

Der Online-Möbelhändler Westwing hat seine Umsätze ordentlich steigern können. Wie Gründerszene berichtet, setzte das Unternehmen im ersten Halbjahr dieses Jahres 120 Millionen Euro um. Das entspricht einer Umsatzsteigerung von 22 Prozent. Zwei Prozent seien als Betriebsgewinn unterm Strich übrig geblieben. Westwing kündigte zudem an, Anfang nächsten Jahres ein neues Logistikzentrum in Polen zu eröffnen. Damit wolle man ein kleineres Verteilzentrum bei Berlin ersetzen. Das Unternehmen habe sich zudem am 16. August in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, um die Vorbereitungen für den Börsengang weiter voranzutreiben. Westwing soll ein Emissionsvolumen von 100 bis 150 Millionen Euro anstreben und könnte bei seinem IPO mit 400 bis 450 Millionen Euro bewertet werden, heißt es.