Kommt ein Online-Händler nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss, dass sein Shop einen Relaunch vertragen könnte, sollte als Nächstes eine genaue Untersuchung der eigenen Systeme anstehen. Denn ein überstürzter Relaunch endet oft in einer mittelschweren Katastrophe.

 Shop Relaunch - Planung

Ein Relaunch ist nicht mal eben schnell gemacht. Er dauert und nimmt viel Kraft in Anspruch. Hat man sich dazu entschieden, dass ein Relaunch durchgeführt werden soll, ist es an der Zeit, sich ein genaues Bild über die eigenen Systeme und die Umstände zu machen. Wichtig für einen Relaunch sind die eigenen Mitarbeiter: Ist das Team demotiviert oder stehen nicht genügend Mitarbeiter zur Verfügung, kann der Relaunch schnell zur Zerreißprobe werden. Ein neuer Shopauftritt braucht viel Engagement und Ehrgeiz, um zu gelingen. Als Shopbetreiber sollte man sich aber auch über den Zeitpunkt des Neustarts im Klaren sein: Natürlich wäre es schlichtweg fahrlässig, einen Shop während einer verkaufsstarken Zeit wie – überspitztes Beispiel – dem Weihnachtsgeschäft zu relaunchen. Denn in solchen Zeiten sollte das Team sich voll und ganz auf die Herausforderung der hohen Verkaufsraten konzentrieren.

Planung ist das A und O

Sind die Umstände günstig, gilt es festzulegen, wie viele Systeme umgestellt werden sollen. Will man direkt den gesamten Shop aufpolieren oder konzentriert man sich zunächst nur auf einen Teil? Diese Entscheidung kann durch einen Anforderungskatalog erleichtert werden: Was soll im Shop verbessert werden? Wie soll der neue Shop aussehen? Steht fest, welchen Umfang der Relaunch hat, kann eine Projekt- und Ressourcenplanung vorgenommen werden. Planung ist das A und O bei einem Relaunch, denn sie hilft dabei, einen Überblick zu behalten und möglichst effizient an dem Neustart des Online-Shops zu arbeiten.

Wie sieht eigentlich mein System aus?

Ein wichtiger Teil der Projektplanung ist die Dokumentation der eigenen Systeme. Es ist wichtig zu wissen, welche Daten wo liegen und ob die Datenqualität für den Relaunch angemessen ist. Dazu sollte man auch Dienstleister, Newsletterprovider, Paymentprovider oder auch SEO-Agenturen, auflisten. So behält man den Überblick über alles, was mit dem Shop zusammenhängt, und erhält auch Aufschluss darüber, welches System die Datenhoheit hat. Die Auflistung hilft zudem, die Datenübernahme in die neuen Systeme einfacher zu gestalten und dabei die Daten zu optimieren. Die Datenübernahme ist bei einem Dienstleister-Wechsel ein kritischer Punkt. Ab wann sollen die Daten rückwirkend übernommen werden? Und welche Daten sollen in das neue System übernommen werden? Diese beiden Fragen gilt es zu klären, bevor die Datenübernahme durchgeführt wird.

Alte Werte als Benchmarks

Im Zuge der Planung sollte der Shop auch umfassend analysiert werden. Wie schnell sind beispielsweise die Seitenantwortzeiten? Dieser Wert sollte als Anhaltspunkt für den neuen Shop gewählt werden. Denn ein Relaunch macht wenig Sinn, wenn der neue Shop langsamer ist als der alte – muss der Kunde länger warten, springt er wahrscheinlich ab. Auch der Bereich SEO wird in diesem Schritt wichtig: Wie sehen meine Rankings in den Suchmaschinen aus? Welche Backlinks habe ich und wie gut ist ihre Qualität? Der Relaunch bietet eine gute Möglichkeit, um hier ein wenig aufzuräumen. Man sollte sich auch einen Überblick darüber verschaffen, wie viele Seiten im Google-Index sind und welche Domains das eigene Portfolio umfasst. Durch diese Analyse lassen sich die Domainumzüge gut planen.

Über den Google-Operator "site:" können Sie einfach ermitteln, wie viele Seiten einer Domain im Index sind:

Google Suche OnlinehaendlerNews.de

Bevor man sich also in die Arbeit stürzt und den Relaunch angeht, steht eine umfassende Planung an. Vorbereitung ist wichtig, um den Neustart des eigenen Shops möglichst problemlos zu bewältigen und Chaos zu vermeiden. Im Idealfall weiß man über jeden noch so kleinen Punkt im eigenen Shop Bescheid, bevor man den Relaunch beginnt.

Artikelreihe Shop-Relaunch:

Teil 1: Wieso sollte ich alles umbauen?

Teil 2: Die Planung entscheidet

Teil 3: Ran an die Technik

Teil 4: Bloß kein Duplicate Content!

Teil 5: URLs richtig handhaben

Teil 6: Mobil erreichbar sein

Teil 7: Marketing-Grundlagen schaffen